Erhöhte Lawinengefahr bleibt bestehen
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Nach den Warnungen vom Freitag - mehr dazu in Große Lawinengefahr durch Neuschnee und Wind (10.3.2017) - ist auch für den Rest des Wochenendes auf den Bergen besondere Vorsicht geboten. So wurde neben einem Snowboarder auf der Kornock auch ein 16 Jahre altes Mädchen bei einem Lawinenabgang auf der Turrach im Grenzgebiet zu Kärnten verschüttet.
Nach mehr als einer halben Stunde konnte die Steirerin von den Einsatzkräften aus den Schneemassen befreit und reanimiert werden. Mit schweren Verletzungen wurde es ins Krankenhaus Klagenfurt geflogen - mehr dazu in Lawinenabgang: verschüttete 16-Jährige gerettet (11.3.2017).
Lawinenwarnstufe drei bis vier in Liezen
Vor allem im Raum Liezen galt am Samstag Lawinenwarnstufe drei bis vier - „das bedeutet, dass ein Skitourengeher ein Schneebrett auslösen kann - also nicht eine Gruppe, sondern wirklich einer, der in einen Hang hineinfährt - das macht es momentan besonders gefährlich“, berichtet Lawinenexperte Arnold Studeregger von der ZAMG, der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik.
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Bei einer solchen erheblichen Lawinengefahr können sich Lawinen auch von selbst lösen. Mit ein Grund dafür ist der sogenannte Triebschnee, wie Studeregger erklärt: „Triebschnee ist windverfrachteter Schnee, der zum alten Schnee keine Verbindung hat. Man muss sich das so vorstellen: Es liegt ein Brett auf Reiskörnern - und deswegen rutscht es sehr leicht ab.“
50 bis 70 Zentimeter Neuschnee
Ein weiterer Grund ist die teilweise nicht kompakte Schneedecke. Immerhin sind in Teilen der Obersteiermark in den vergangenen Tagen 50 bis 70 Zentimeter Neuschnee hinzugekommen - „wenn man in die Schneedecke genauer hineinschaut, sieht man auch noch weiche Schichten, die Graupeln sein könnten - von gestern - die könnten auch als Schwachschicht dienen“, so Studeregger.
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Am Sonntag ist laut dem Experten noch einmal mit erheblicher Lawinengefahr zu rechnen: „Wir kommen in den Bereich eines mächtigen Hochs. Daher wird die ganze Woche relativ mild und sonnig. Deshalb stabilisiert sich auch die Schneedecke, speziell auf den Sonnseiten. Allerdings muss man in den Hochlagen über 2.000 Meter aufpassen - dort lauert leider in den Schattenseiten noch die Schneebrettgefahr.“ Damit sollte die Gefahrenstufe Anfang der Woche auf zwei sinken.