Wertvolle Schenkung für Landesbibliothek

Eine bedeutende Faksimile-Schenkung ist am Mittwoch vom slowenischen Botschafter Andrej Rahten der Steiermärkischen Landesbibliothek übergeben worden. Insgesamt 17 Bände umfasst die „Iconotheca Valvasoriana".

Über 7.750 Blätter, Drucke und Zeichnungen von deutschen, österreichischen, französischen, italienischen oder englischen Meistern des 15., 16. und 17. Jahrhunderts von Dürer bis Rembrandt hat Johann Weichard Valvasor auf seinen Reisen im 17. Jahrhundert durch Europa gesammelt.

Insgesamt 17 Bände umfasst die "Icontheca Valvasoriana"

Steiermärkische Landesbibliothek

Insgesamt 17 Bände umfasst die „Icontheca Valvasoriana“

Zusammengefasst in 17 Bänden ergibt das die „Iconotheca Valvasoriana“. Und Graz hat seit Mittwoch eine sogenannte Faksimileausgabe einer der wohl bedeutendsten frühbarocken Grafiksammlungen des Habsburgerreiches.

Ein Werk mit großer Bedeutung

„Das Original ist in der großen Bibliothek in Zagreb. Dies ist sozusagen eine Kopie - aber eine dem Original ganz treu nachempfundene Kopie“, freut sich Katharina Kocher-Lichem von der Steiermärkischen Landesbibliothek. Insgesamt wurden 100 Exemplare produziert, die sich in namhaften Institutionen auf der ganzen Welt befinden - darunter etwa die Royal Society of London.

Botschafter Andrej Rahten übergab an die Bibliotheks-Chefin Katharina Kocher-Lichem und LR Christian Buchmann die wertvolle Illustrationssammlung (v.l.)

Steiermärkische Landesbibliothek

Botschafter Andrej Rahten übergab an die Bibliotheks-Chefin Katharina Kocher-Lichem und LR Christian Buchmann die wertvolle Illustrationssammlung (v.l.)

Über zehn Jahre hat die slowenische Akademie der Wissenschaften und Künste an dem gewichtigen Werk gearbeitet, das vor allem zu einer Stärkung des historischen Bewusstseins beitrage, wie der slowenische Botschafter Andrej Rahten unterstreicht: „Als Historiker kann ich sagen, dass Valvasor immer eine große Inspiration war: Nicht nur für uns Historiker und Diplomaten, sondern auch für viele Kulturwissenschaftler hat sein Werk eine große Bedeutung.“

Zeichnungen und Skizzen:

Die große Anzahl der von Valvasor gefertigten Zeichnungen und Skizzen von Städten, Märkten, Klöstern, Burgen und Schlössern verwendete unter anderen der Illustrator Andreas Trost für Kupferstiche, die in der „Topographia Ducatus Carniolae modernae" (1679), der „Topographia Archiducatus Carinthiae antiquae & modernae completa" (1688) und in „Die Ehre dess Hertzogthums Crain" (1689) abgedruckt wurden.

Zugang für alle

Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) betont: „Ich glaube, es ist ein so buntes und so vielfältiges Werk, sodass es einfach Lust macht, darin zu schmökern - es ist auch ein sehr wichtiges Werk.“ Ein Werk, zu dem jeder Zugang haben soll. So wird sich die „Iconotheca Valvasoriana“ zwar künftig im Tresor befinden - kann aber nach Anmeldung jederzeit durchgeblättert werden.

Der Mann hinter der Iconotheca

Johann Weichard Valvasor, Freiherr zu Galleneck und Neudorff, Herr zu Wagensperg und Liechtenberg, wurde im Mai 1641 in Laibach geboren, war Adeliger im habsburgischen Herzogtum Krain und bedeutender Universalgelehrter, Topograph sowie Historiker. Seine Beschreibungen von Landschaft, Kultur und Architektur seiner Krainer Heimat, aber auch der Nachbarherzogtümer Kärnten und Steiermark wurden vielerorts gerühmt.

Blick in die Icontheca Valvasoriana

ORF

Blättern in der „Icontheca Valvasoriana“

Die Beschreibungen von Städten, Burgen und Schlössern sowie Naturdenkmälern in Kärnten und Krain sind bis heute bedeutend. Auch für die Geschichtsschreibung sind Valvasors Werke wichtig, da er zahlreiche Informationen sammelte, deren Quellen heute zum Teil verloren sind. Zudem unterhielt er zahlreiche Korrespondenzen mit hervorragenden Gelehrten des In- und Auslandes.

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