Special Olympics: Erfolgreiche Schneeschuhläufer

Bei strahlendem Sonnenschein haben am Montag in der Ramsau die Schneeschuhbewerbe der Special Olympics stattgefunden - passend zur Stimmung der Athleten, die ihre Länder stolz und erfolgreich vertraten.

Bereits in der Früh waren gleich zwei Medaillen an Österreich gegangen: Der gehörlose Wiener Martin Schmid lief zu Gold und der junge Tiroler Werner Josef Stadelwieser zu Silber - Stadelwieser hatte bis kurz vor dem Ziel geführt, musste sich dann aber Kai Chong Chu aus Macau geschlagen geben. Der sichtlichen Freude der beiden Sportler und ihres Trainers Paul Mennel tat das jedoch keinen Abbruch.

Werner Josef Stadelwieser (AUT/2.Platz) beim Schneeschuhlauf-Bewerb über 800 Meter bei den Special Olympics Winterspielen 2017

APA/BARBARA GINDL

Werner Josef Stadelwieser (AUT/2.Platz) beim Schneeschuhlauf-Bewerb über 800 Meter

Mennel lobte im Gespräch mit der APA die Laufkonstanz seiner beiden Schützlinge über die ziemlich anspruchsvolle Distanz.

Pure Euphorie und zweite Chancen

Besonders flott ging es dann beim 25-Meter-Finale zu - manche der Rennläufer überquerten die Ziellinie mit derartigem Schwung, dass die dahinter stehenden Journalisten und Kameraleute gerade noch ausweichen konnten.

Auch vor dem Start herrschte bei den Sportlern vor den einzelnen Gruppenfinali so große Euphorie, dass es immer wieder auch zum einen oder anderen Fehlstart kam - auf den schließlich eine zweite Chance folgte.

Von links: Petru-Julian Coltor (ROM) und Sara Abudehab (LBN) beim Schneeschuhlauf-Bewerb über 25 Meter bei den Special Olympics Winterspielen

APA/BARBARA GINDL

Von links: Petru-Julian Coltor (ROM) und Sara Abudehab (LBN) beim Schneeschuhlauf-Bewerb über 25 Meter

Im Teilnehmerfeld fanden sich zahlreiche Sportler aus Ländern, die oft mit Katastrophenmeldungen in Verbindung gebracht werden - Syrien, Irak, Libanon, um nur Beispiele zu nennen. Bei den Special Olympics stehen die sportlichen Erfolge im Vordergrund: Hier wird die Israelin Pele Albudy hinter der aus den Vereinigten Arabischen Emiraten kommenden Reem Albalooshi Zweite. Nach dem Zieleinlauf wird umarmt, gelacht und von ganzem Herzen gratuliert.

Große Erfolge für Österreich

Im letzten Gruppenbewerb triumphieren dann wieder zwei Österreicher: So landet der 66-jährige Josef Baranyai zwischen zwei Russen auf dem Stockerl. Baranyai ist einer der ältesten Sportler bei den diesjährigen Special Olympics - er braucht für die 25 Meter mit seinen Schneeschuhen gerade einmal zwölf Sekunden.

Einer der ältesten Teilnehmer der Spiele, der 66-jährige Josef Baranyai (AUT/2.Platz) beim Schneeschuhlauf-Bewerb über 25 Meter bei den Special Olympics Winterspielen

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Einer der ältesten Teilnehmer der Spiele, der 66-jährige Josef Baranyai (AUT/2.Platz) beim Schneeschuhlauf-Bewerb über 25 Meter

Die Silbermedaille verdankt Baranyai zwei Läufern, die beide mit Zeiten unter acht Sekunden ins Ziel sausten und damit wegen zu großen Zeitunterschieds zwischen Vorläufen und Finalen - die Grenze sind laut Wettbewerbsregel 15 Prozent - aus der Gruppenwertung genommen wurden.

Zahlen und Herzen

Die Special Olympics-Welt-Winterspiele 2017 in Graz, Schladming und Ramsau bringen rund 2.700 Athleten, 1.100 Trainer und etwa 5.000 Familienmitglieder in die Steiermark. Rund 3.000 freiwillige Helfer, 1.200 Ehrengäste und 800 Medienvertreter werden erwartet. Bei rund 1.000 Siegerehrungen werden 4.650 Medaillen - je 1.550 in Gold, Silber und Bronze - vergeben - mehr dazu in Ein Lebkuchenherz als Willkommensgruß.

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