Gedenken an Ernst M. Binder im Schauspielhaus

Am 28. Jänner ist Ernst Marianne Binder kurz nach seinem 64. Geburtstag gestorben. Am Grazer Schauspielhaus war für Samstag seine 100. Premiere als Regisseur geplant. Stattdessen findet nun ein Gedenkabend statt.

In der Nacht vor der Premiere seiner 99. Inszenierung – Engelbert Humperdincks „Hänsel und Gretel“ an der Kunstuniversität Graz – starb Regisseur Ernst M. Binder überraschend - mehr dazu in Regisseur und Autor Ernst M. Binder ist tot und in KUG-Premiere im Gedenken an Binder.

Ernst M. Binder

Ernst M. Binder

Freie Plätze gibt es nicht mehr, in Gedanken jedoch kann jeder teilhaben.

Daniel Doujenis führt durch den Abend

Am Samstag gibt es im Grazer Schauspielhaus einen Gedenkabend für den Regisseur und Autor. „Der Ernst ist für mich jemand, der herausragend ist in der Theaterwelt, weil er hat alles aus einer persönlichen Betroffenheit gemacht, er hat sich ausgeliefert, und hat dann entschieden, was er macht. Das ist im Theaterbetrieb selten, denn man macht immer Dinge, die einem aufgetregen werden, die opportun sind: Das hat für den Ernst überhaupt keine Rolle gespielt“, so Schauspieler Daniel Doujenis. Er führt am Samstag durch den Abend, der den Titel „In Memoriam Ernst Marianne Binder.“

Viele Künstler dabei

Eine Vielzahl von Künstlerinnen und Künstlern wird den Abend gestalten: die Schauspieler Ninja Reichert, Werner Halbedl, Rudi Widerhofer, Gina Mattiello und Lucia Neuhold, das Streichquartett des Klangforum Wien, das Harabena Quartett der Kunstuniversität Graz, sowie Josef Klammer und Maria Flavia Cerrato vom Schallfeld Ensemble.

Abend mit zwei Säulen

Zudem werde es eine Welturaufführung geben, so Daniel Doujenis: „Der Abend hat zwei Säulen. Das eine werden Auszüge aus vier seiner Inszenierungen sein, das andere ist eine Sammlung von Texten von Ernst selber. Er hat seine Texte ja auch an der Kunstuniversität, wo er Professor war, vorgetragen und dort auch viele Fragen und Themen formuliert, die uns heute noch umtragen.“

„Ident sein miteinander“

Ernst M. Binder hat auch ein eigenes Theater geleitet und sich der modernen Literatur gewidmet. „Er war konzentriert auf Sprache, auf alles, was Bewusstsein über Wortwerdung schafft und über Kommunikation miteinander, und damit hat er uns die Möglichkeit gegeben, ident zu sein miteinander - über das Sprechen und über das sich der Sprache Hingeben“, so Doujenis.

Link: