Neue Initiative für Arbeitslose in Weststeiermark

Die Weststeiermark mit den Bezirken Deutschlandsberg und Voitsberg wird Pilotregion für ein österreichweites Arbeitsmarktprojekt. Dabei sollen für über 50-Jährige und Langzeitarbeitslose Jobs geschaffen werden.

Arbeitslosigkeit Sujet

APA/DPA/Julian Stratenschulte

20.000 Arbeitsplätze sollen mit der Initiative österreichweit geschaffen werden

Das Arbeitsmarktprojekt des Sozialministeriums nennt sich „Aktion 20.000“. Es sieht vor, österreichweit in den nächsten Jahren 20.000 Arbeitsplätze zu schaffen. Davon profitieren sollen vor allem die über 50-Jährigen und Langzeitarbeitslose.

Testphase in zwei Bezirken

Bevor das Projekt flächendeckend in Österreich umgesetzt wird, gibt es in den Bezirken Deutschlandsberg und Voitsberg eine Testphase. Mit den 30 Bürgermeistern und den gemeinnützigen Organisationen der Weststeiermark werden jetzt Gespräche geführt, um die zusätzlichen Arbeitsmöglichkeiten in den Gemeinden auszuloten. Das Arbeitsmarktservice (AMS) Steiermark übernimmt die Gesamtkoordination.

Von Personentransport bis Feuerwehren

Das Projekt ist gemeinnützig und breit gefächert, sodass bis hin zum arbeitslosen Akademiker alle profitieren sollen, so die stellvertretende Leiterin des AMS Steiermark, Christina Lind: „Von der Betreuung alter Menschen oder vom Personentransport über Lernnachmittage, Begleitung von Flüchtlingen, Kindern, Nahversorgung im Bereich Kultur und Bildung, Feuerwehren sind auch ein Thema, auch Schulen, die Pflichtschulen etwa weisen keine Sekretariate auf.“

Initiative für zwei Jahre geplant

Warum die Weststeiermark als Modellregion ausgewählt wurde, hat laut Lind bestimmte Gründe: „Ausschließen wollten wir den Ballungsraum Graz und Graz-Umgebung. Da gibt es ganz besondere Bedingungen. Die Weststeiermark ist von der Bevölkerungsstruktur her und von den Voraussetzungen her für uns geeignet.“ Anfang Juli startet die Aktion als Testprojekt in der Weststeiermark, ab Anfang 2018 soll sie dann flächendeckend auf die gesamte Steiermark und Österreich ausgeweitet werden; laufen wird die Arbeitsmarktinitiative vorerst zwei Jahre.

Entlohnung nach Kollektivvertrag

In der Steiermark sollen rund 2.400 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Im Vorjahr gab es im Jahresschnitt rund 5.700 ältere Personen ohne Job und Langzeitarbeitslose - etwa zehn Prozent davon in der Weststeiermark. Die Beschäftigungsinitiative sieht eine Entlohnung nach dem Kollektivvertrag vor, so Lind: „Die Personen werden zumindest für eine Vollbeschäftigung von einem Bruttogehalt von 1.500 Euro ausgehen können und es ist erwünscht, dass es eine existenzsichernde Beschäftigung ist, also man wird nicht unter 30 Stunden anbieten.“

Mit der gemeinnützigen Beschäftigungsinitiative sollen einerseits die arbeitslosen Menschen wieder in das Berufs- und das soziale Leben integriert werden, andererseits sollen Gemeinden so Dienstleistungen erhalten, die sie möglicherweise schon länger gebraucht hätten.

In der Steiermark hat es im März im Bundesländervergleich den stärksten Rückgang an Arbeitslosen gegeben. Das Arbeitsmarktservice verzeichnet ein Minus von 10,1 Prozent und es zieht sich durch alle Branchen und Altersgruppen - mehr dazu in Weniger Arbeitslose in allen Branchen.

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