Gefährliches Heimwerken: Sechs Verletzte täglich
Über 80 Prozent der Österreicher gaben bei der Erhebung an, dass sie – zumindest hin und wieder – zu Hause zu Hammer, Nägeln und Motorsäge greifen. Dabei verletzten sich im Vorjahr in der Steiermark rund 2.100 Personen.
Unachtsamkeit, Fehleinschätzung und Überforderung
„Der überwiegende Teil der Heimwerkerunfälle ist auf Unachtsamkeit, Fehleinschätzung oder Überforderung zurückzuführen“, so Peter Felber vom KfV. Wer müde oder unaufmerksam wird, sollte eine Pause machen. Finger und Hände sind beim Heimwerken besonders gefährdet. Die Hälfte der Österreicher schlug sich laut der Befragung bereits einmal mit dem Hammer auf einen Daumen.
Stephan Rossegger
Leitern häufigste Unfallauslöser
Einer, der die Heimwerker im Land seit Jahren mit Sicherheitstipps versorgt, ist Stephan Rossegger aus Baierdorf in der Oststeiermark. Er ist Landmaschinentechniker und gibt über Internetvideos Tipps für den richtigen Umgang beim Heimwerken. Für ihn geht Sicherheit immer vor. Der häufigste Unfallauslöser sind Leitern, bestätigt auch Rossegger: „Bei den Leitern muss man wirklich schauen, entspricht die Leiter den sicherheitstechnischen Bestimmungen, ist die Leiter verbogen. Die Leiter muss auch eben stehen oder einer hält die Leiter, zum Beispiel wenn man neben der Straße Sträucher schneidet. Oder man stellt ein Pannendreieck auf, dass die Leute sehen, dass hier gearbeitet wird.“
Auch auf das richtige Schuhwerk sollte nicht vergessen werden: „Man braucht ordentliche Schuhe, man kann nicht mit Patschen auf eine Leiter klettern, das geht nicht. Am besten man nimmt hohe Schuhe, dass man gut auf der Leiter stehen kann.“
Finger und Hände besonders gefährdet
Er gibt auch Tipps, wie man am besten einen Nagel einschlägt, ohne sich zu verletzen: "Am besten ziemlich weit unten halten. Natürlich ist auch die Wahl, wo man den Nagel einschlägt wichtig. Bei einem Ast geht das sicher nicht. Dann ganz leicht mit den Fingern hineindrücken, leicht die Hammerschläge darauf und dann Daumen weg, Finger weg und dann erst langsam einklopfen.“
Stephan Rossegger
Schwere Verletzungen als Folge
Besondere Vorsicht ist auch beim Umgang mit der Kreissäge oder der Motorsäge geboten. Diese soll neben einer Kettenbremse auch eine Gashebelsperre haben, rät Stephan Rossegger. „Es gehört einfach auch eine Schnittschutzhose mit Einlagen her, anders hat man eine Motorsäge nicht zu starten. Auch wenn ich nur einmal schneide, kann ich mich schon hineinschneiden und schwer verletzen.“
Die häufigsten Verletzungsarten beim Heimwerken sind offene Wunden, Knochenbrüche, Sehnen- und Muskelverletzungen sowie Prellungen. Aber auch Amputationen kommen immer wieder vor.