RH: Lob und Kritik für das Universalmuseum

Der Landesrechnungshof hat das Universalmuseum Joanneum geprüft und am Mittwoch sein Ergebnis vorgelegt. Demnach seien viele Empfehlungen umgesetzt wurden, unwirtschaftlich sei aber die Liegenschaftsverwaltung.

Die Prüfung des Landesrechnungshofes erfolgte auf Antrag der Freiheitlichen und es war nicht die erste Prüfung des Universalmuseums Joanneum oder genauer gesagt der UMJ GmbH, die das Museum betreibt. Bereits 2010 gab es einen Vorbericht, in dem der Rechnungshof bereits einige Empfehlungen ausgesprochen hatte.

Empfehlungen teils umgesetzt

In vielen Bereichen seien diese Empfehlungen auch schon umgesetzt worden, bilanziert der Landesrechnungshof in seiner aktuellen Prüfung. Das gelte vor allem für die Empfehlung, Eigentümerrechte verstärkt wahrzunehmen und das Förderprocedere zu reorganisieren. Lob gibt es außerdem für das Managementsystem sowie für die Budgeterstellung, die transparenter geworden sei.

Joanneumsviertel Universalmuseum Joanneum

APA/Markus Leodolter

Nicht nachvollziehbar sei dagegen die Wiedereinrichtung des „Museumsforums Steiermark“. Auch die Kooperationsverträge mit den „Freundesvereinen“ gehen eher zu Lasten der Museumsgesellschaft, heißt es.

Kritik an Standortverwaltung

Dem Landesrechnungshof negativ aufgefallen ist die Standortverwaltung. So sei die UMJ GmbH auf eine Reihe von Standorten verteilt. Auch würden Liegenschaften und Objekte teils unentgeltlich und auf unbestimmte Zeit vergeben - unter anderem an einen Kunstverein.

Naturkundemuseum Graz Universalmuseum Joanneum

APA/Erwin Scheriau

Umgekehrt müssten Flächen wie das Verwaltungszentrum extra angemietet werden. Das sei unwirtschaftlich, kritisiert der Landesrechnungshof, der entsprechendes Verbesserungspotenzial in diesem Bereich ortet. Auch die Bau- und Instandhaltungskosten seien mit insgesamt rund 9,7 Millionen Euro in den Jahren 2013 bis 2015 als hoch einzustufen.

Rund zwei Drittel der Gesamtaufwendungen sind laut Rechnungshof im Jahr 2015 auf das Personal entfallen. Im Vergleich zum Jahr 2008 sei der Personalstand zwar um fast 17 Prozent gesunken, die Kosten dagegen sanken nur um etwas mehr als zwei Prozent. Laut Landesrechnungshof sei bei der Ausgliederung der UMJ GmbH 2003 verabsäumt worden, den Landeshaushalt zu entlasten. So seien die Mitarbeiter der GmbH in einigen Punkten sogar besser gestellt als Landesbedienstete.

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