Land besiegelte Aus vier weiterer Volksschulen
Insgesamt hat die Landesregierung Anfang dieses Jahres acht weitere Verfahren zur Auflassung von Kleinstschulen beschlossen - mehr dazu in Weitere Schulschließungen stehen bevor (11.1.2017). Drei Verfahren wurden bereits Anfang März abgeschlossen - mehr dazu in Schließung von drei Kleinschulen beschlossen (9.3.2017).
Zwei Schließungen beantragt
Am Donnerstag hat die Landesregierung das Aus der vorerst letzten Volksschulen besiegelt. Bereits mit Ablauf des laufenden Schuljahres werden demnach die Volksschulen Hieflau im Bezirk Leoben und Rachau im Bezirk Murtal geschlossen. Zum selben Zeitpunkt muss auch die Volksschule St. Johann am Tauern, ebensfalls im Murtal, ihre Pforten schließen. Erst ein Jahr später, also mit Ablauf des Schuljahres 2017/18, ist dann die Volksschule St. Blasen im Bezirk Murau dran.
ORF
Während die Schulen in Hieflau und Rachau auf Wunsch der betroffenen Gemeinden geschlossen werden, konnte im Falle der anderen Schulstandorte von der Gemeinde Stellung zur geplanten Schließung genommen werden. Diese aber hätten keine neuen Erkenntnisse gebracht, die gegen eine Zusammenlegung sprechen, heißt es aus dem Büro von Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ).
Volksschule Laßnitz bleibt doch
Nicht geschlossen wird die Volksschule Laßnitz im Bezirk Murau, obwohl auch sie eine der acht Schulen war, denen das Aus drohte. Denn im Verfahren habe sich gezeigt, dass die Zahl der Schüler in den nächsten Jahren die vorgesehene Grenze von 20 übersteigen wird. Außerdem sei sie eine der Schulen, von der aus viele Kinder nach der vierten Klasse in die nächstgelegene Neue Mittelschule in St. Lambrecht wechseln würden. „Eine Zusammenlegung mit einer anderen Schule hätte also diese Neue Mittelschule geschwächt", sagt Lackner.
Zusätzliche Mittel für Gemeinden
Widerstand in den betroffenen Schulgemeinden habe es kaum gegeben, so Lackner, sie sei bei allen Bürgermeistern auf Verständnis gestoßen. Ausnahme ist die Volksschule Falkenstein - mehr dazu in Nach Aus für Kleinschule ist Volksanwalt gefragt (9.3.2017).
APA/ Roland Schlager
Jene Schulen, die nun mehr Schüler aufnehmen müssen, werden mit zusätzlichen Lehrern unterstützt. Für jede geschlossene Volksschule finanziert das Bildungsressort im ersten Jahr einen ganzen, im zweiten Jahr einen halben Dienstposten zusätzlich. Außerdem stellt Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) aus dem Regionalressort jeder betroffenen Gemeinde bis zu 30.000 Euro für die Nachnutzung der Schulgebäude zur Verfügung.
Weitere Schließungen nur auf Antrag
Die Landesregierung verfolgt mit den Schließungen die Vorgaben des „Regionalen Bildungsplans für die Steiermark“. Dieser sieht als Mindestgröße für eine Volksschule 20 Schüler vor. Mit dem Beschluss vom Donnerstag ist die Bildungsstrukturreform in der Steiermark vorerst aber abgeschlossen. Bis 2021 wird es demnach keine weiteren Zusammenlegungen auf Betreiben des Landes geben, sondern nur noch dann, wenn das von einer Gemeinde ausdrücklich beantragt wird. Die nächste Erhebung im Pflichtschulbereich durch das Land ist mit Stichtag 1. Oktober 2020 festgelegt.