Bis zu 1.000 Parkinson-Patienten pro Jahr in Graz

Parkinson gilt bis heute als unheilbar, Therapien können aber die Lebensqualität der Patienten verbessern. Darauf weist anlässlich des Welt-Parkinson-Tages die Parkinson-Ambulanz in Graz hin, die bis zu 1.000 Patienten pro Jahr betreut.

Langsame, zittrige Bewegungen, eine gebückte Haltung und eine verminderte Mimik - das sind die Auswirkungen von Parkinson, mit denen jene 20.000 Menschen in Österreich leben müssen, die von der Krankheit betroffen sind.

Lebensqualität verlängern

Denn wirklich heilbar ist sie - trotz intensiver Forschung - auch 200 Jahre nach ihrer ersten Erwähnung durch einen englischen Arzt nicht. Sehr wohl aber gibt es Wirkstoffe, die die Begleiterscheinungen von Parkinson jahrelang hinauszögern oder mildern können.

Dazu gehört Dopamin, also jener Stoff, der bei Parkinson zu wenig im Gehirn produziert wird, erklärt die Neurologin Petra Schwingenschuh - sie leitet im LKH Graz die Parkinson-Ambulanz, in der jedes Jahr 1.000 Patienten betreut werden: „Es ist so, dass unter einer guten Therapie die Patienten im Prinzip auch lange Zeit berufstätig bleiben können, Auto fahren können, also diese Dinge, die für die Lebensqualität entscheidend sind.“ Verabreicht wird Dopamin als Tablette oder Pflaster.

Ziel der Forschung bleibt Heilung

Die beiden wichtigsten Ziele der Forschung bleiben aber auch weiterhin die Früherkennung und die Heilung, denn wenn Patienten erste Symptome bemerken, seien meist schon 60 Prozent der Gehirnzellen abgestorben, sagt die Parkinson-Expertin: „Die Hoffnung in der Zukunft ist, dass man Substanzen hat, die nicht nur die Symptome lindern können, sondern auch die Erkrankung bremsen oder überhaupt verhindern können, dass diese Erkrankung ausbricht.“

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Mögliche Heilung setzt eine Diagnose voraus, bevor noch Symptome aufreten

Forschung mit MRT und Hauttests

Rund um diese Früherkennung forschen Mediziner des LKH Graz intensiv im Bereich sogenannter Biomarkers, so Petra Schwingenschuh. Das Ziel sei, „dass man moderne MRT-Techniken, also Kopfuntersuchungen, dazu nutzen könnte, vor Symptomausbruch die Krankheit zu erkennen; es wird auch an Hauttests geforscht.“

Einen Durchbruch bei der Früherkennung erhofft man sich in ein paar Jahren; ein Heilmittel oder gar eine Impfung gegen Parkinson dürfte es aber wohl frühestens in rund zehn Jahren geben.

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