Bodycams: ÖBB ziehen zufriedene Zwischenbilanz

Polizei und Sicherheitspersonal setzen vermehrt auf sogenannte Bodycams, seit Jahresbeginn sind sie auch bei den ÖBB im Probe-Einsatz. Am Mittwoch wurde in Graz Zwischenbilanz gezogen.

Die Bodycams - der Probebetrieb der ÖBB läuft an den Hauptbahnhöfen in Wien und Graz - waren noch nicht oft im Einsatz: in Wien noch gar nicht, in Graz wurden in den vergangenen drei Monaten drei Einsätze aufgenommen.

Allein die Androhung wirkt deeskalierend

Genau deshalb zieht Roman Hahslinger, Pressesprecher der ÖBB, aber eine zufriedene Bilanz: „Das spricht eigentlich dafür, dass es sehr deeskalierend wirkt - schon alleine wenn ich androhe, dass ich jetzt mitfilme, stellen die meisten ihr strafbares oder konfliktträchtiges Verhalten ein, und dann ist Ruhe.“

„Du brauchst dich nur hinstellen und filmen“

Am Grazer Hauptbahnhof sind vier dieser Bodycams im Einsatz, sie können von 25 Sicherheitsmitarbeitern betätigt werden - einer von ihnen ist Wolfgang Klampfer: „Beim Dienstbeginn nimmt jeder seine Bodycam, auf Streife haben wir sie dann mit. Wenn irgendein Vorfall ist, wird sie eingeschaltet, man muss die Leute aber darauf hinweisen: ‚Achtung, sie werden gefilmt‘ - und sobald man sagt, dass gefilmt wird, sinkt die Hemmschwelle schon um einiges. Du brauchst dich nur hinstellen und filmen, meist braucht man nicht einmal irgendetwas sagen - sie gehen dann von selbst, weil sie eben nicht gefilmt werden wollen.“

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Nur strafbare Handlungen werden gesichert

Bei den drei Einsätzen, die am Bahnhofsgelände in Graz gefilmt wurden, handelte es sich um Handgreiflichkeiten, Raufereien bzw. Verweise. Sehr oft werden die Security-Mitarbeiter auf den Datenschutz angesprochen - ÖBB-Pressesprecher Roman Hahslinger räumt Bedenken aus: „Wenn gefilmt und gespeichert wird, beträgt die Speicherung 72 Stunden - in diesem Zeitraum wird auch entschieden, ob das Filmmaterial gesichert wird. Wenn eine strafbare Handlung vorliegt, wird es gesichert, sonst wird es automatisch nach 72 Stunden gelöscht. Die gesicherten Daten können dann als Beweismittel vor Gericht verwendet werden, dienen aber auch der Polizei zur Strafverfolgung und zur Anzeigeerstattung.“

Aufgrund der positiven Erfahrungen bleibt die Bodycam am Grazer Hauptbahnhof weiter im Einsatz; derzeit überlegen die ÖBB einen Einsatz dieser Kameras auch auf anderen Bahnhöfen.

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