Tag der Vielfalt in der steirischen Wirtschaft

Zum vierten Mal begeht die steirische Wirtschaftskammer am Mittwoch den Tag der Vielfalt. Sie unterstreicht damit die Bedeutung jener steirischen Unternehmer, die keine gebürtigen Österreicher oder Staatsbürger sind.

Von diesen Unternehmern gibt es immer mehr in der Steiermark - in manchen Branchen sind sie nahezu unersetzbar. Somit ist die Steiermark nicht nur ein erfolgreiches Exportland, sie importiert auch Arbeitskräfte: Knapp 15.000 steirische Gewerbebetriebe oder Unternehmen werden von Nicht-Österreichern geführt.

Laut Wirtschaftskammer-Direktor Karl-Heinz Dernoscheg sei die Tendenz steigend: „Es sind doch 13.000 Ein-Personen-Unternehmen davon im Gesundheitsbereich, in der Pflege. Und es sind an die 1.700 Arbeitgeberbetriebe - die beschäftigen in der Steiermark über 22.000 Mitarbeiter. Wir haben einen großen Anteil aus Rumänien im Pflegebereich, wir haben die Slowakei, Kroatien, Ungarn - und interessanterweise an die 1.000 deutsche Unternehmen bei uns.“

Viele Arbeitskräfte in Gastronomie und Baugewerbe

Nach der Pflege arbeiten die meisten Menschen mit Migrationshintergrund in der Gastronomie und im Bauhilfsgewerbe. Viele steirische Unternehmer sehen Migration als Lösungsansatz für den Arbeitskräftemangel - und die Zuwanderung als Chance: Jeder siebte Unternehmer beschäftigt zumindest einen Flüchtling.

Flüchtlinge werden als Forstarbeiter ausgebildet

ORF

Jeder siebte Unternehmer beschäftigt zumindest einen Flüchtling

Dennoch werde das Potenzial zu wenig ausgeschöpft, richtet Dernoscheg der Politik aus: „Generell gesehen, müssen wir wirklich darüber nachdenken, ob wir Asylwerber jahrelang bei uns auf ein Ergebnis warten lassen, ohne sie in irgendeiner Form am Wirtschaftsprozess teilhaben zu lassen.“

Höchster Zustimmungswert in Österreich

Dernoscheg sei „schon klar, dass die Arbeitnehmervertreter teilweise Angst davor haben, dass man dann einen billigeren Arbeitsmarkt schafft - aber das kriegt man alles in den Griff. Menschen zu integrieren heißt für mich, sie möglichst schnell in den Arbeitsprozess einzugliedern“. 70 Prozent der steirischen Unternehmer befürworten eine gesteuerte Zuwanderung nach Österreich, um gezielt Fachkräfte zu finden - das ist der höchste Zustimmungswert in Österreich.

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