Bauern im Süden besorgt über Grundwasserpegel

Während der Norden der Steiermark mit Schnee und Kälte kämpft, haben vor allem die Bauern im Rest des Landes ganz andere Probleme: Die anhaltende Trockenheit sorgt in vielen Regionen für sinkende Grundwasserpegel.

Im Norden sorgte am Mittwoch der Wintereinbruch für größere Probleme - mehr dazu in Wintereinbruch im Norden der Steiermark -, im Süden sei der Wassermangel „eine große Herausforderung“, sagen die Wasserverbände. Normalerweise erfolgt der Aufbau des Grundwasserkörpers durch den Regen, der im Herbst oder im Frühjahr fällt - genau da liegt das Dilemma: In den vergangenen Monaten gab es in der Süd-, Ost- und Weststeiermark de facto keinen Niederschlag.

Einen Meter tiefer

Franz Krainer, Geschäftsführer der „Leibnitzerfeld Wasserversorgungs GmbH“, beschreibt die unmittelbaren Auswirkungen der Trockenheit: „Wir liegen sozusagen einen Meter tiefer mit dem Grundwasserstand wie in den letzten fünf Jahren. Wenn wir den 20-Jahre-Schnitt hernehmen, liegen wir absolut im Durchschnitt.“

Versorgung gewährleistet, Kleine könnten leiden

Zwar gebe es noch keine Extremsituation, und die Wasserversorgung sei gewährleistet, sagte der Obmann des steirischen Wasserversorgungsverbandes, Bruno Saurer, aber „in der Wasserversorgung könnte es sein, dass kleine Anlagen beispielsweise Hausbrunnen oder kleine Genossenschaftsanlagen unter diesen Grundwasserständen leiden“.

Versorgung vom Hochschwab

Die größeren Anlagen, die ja zunächst über die eigenen Ressourcen versorgt werden, haben aber darüber hinaus noch ein zweites Standbein, so Sauer: „Das funktioniert überregional, beginnt mehr oder weniger am Hochschwab mit der Zentralwasserversorgung Hochschwab Süd, mit der Leitung im Plabutsch und den Transportleitungen in die Ost-, West- und Südsteiermark.“

Auch wenig Wasser in der Mur

Barbara Stromberger vom Hydrographischen Dienst des Landes beobachtet die Situation ebenfalls: Auffällig sind vor allem die Werte der Messstationen an der Mur - die belegen sehr tiefe Grundwasserstände, weil auch die Mur sehr wenig Wasser führe.

Schneller Niederschlag erhofft

Ergiebiger Niederschlag würde die Lage rasch ändern: „Das bedeutet“, so Stromberger, „wir hatten zum Beispiel 2012 im Mai extremen Niederschlag, und innerhalb einer Woche sind die Grundwasserstände um einen Meter angestiegen.“

In der Landwirtschaft gab es in der Vorwoche durch den lokalen Regen im Osten - etwa im Feistritztal - leichte Entspannung. Die Bauern im Süden und Westen wünschen sich aber noch immer Regen und vor allem höhere Temperaturen.