S7: Wasserrechtsbescheid gekippt

Die unendliche Geschichte der Fürstenfelder Schnellstraße (S7) ist um eine Facette reicher. Der Verwaltungsgerichtshof kippte den Wasserrechtsbescheid - das Projekt verzögert sich um mindestens ein Jahr.

Die ASFINAG wollte eigentlich nächste Woche mit der Errichtung der Baustraße beginnen - mehr dazu in Fürstenfelder Schnellstraße vor Baustart (4.1.2017) -, doch daraus wird nun nichts: Donnerstagabend kam die Entscheidung, dass der Verwaltungsgerichtshof den Wasserrechtsbescheid nach drei Jahren Verfahrensdauer kippt - die Gegner hatten im Jahr 2014 eine sogenannte außerordentliche Revision gegen diesen Bescheid beim Höchstgericht angestrebt und nun Recht bekommen.

Weitere Verzögerungen

Man sei startbereit gewesen, so der Baugeschäftsführer der ASFINAG, Alexander Walcher - aus dem geplanten Baubeginn für heuer werde nun aber nichts: „Das bedeutet, dass wir jetzt weitere Verzögerungen haben. Wir müssen nun beim Bundesverwaltungsgericht noch einmal diesen Wasserrechtsbescheid beantragen, damit wir dann alle rechtskräftigen Genehmigungen haben, um tatsächlich mit dem Bau beginnen zu können.“

Verfahren beim Bundesverwaltungericht dauern laut Walcher sechs bis zwölf Monate; da die Gegner aber sicher wieder Einsprüche erheben werden, wird sich das Projekt vermutlich noch länger hinauszögern.

Massive Mehrkosten

Die S7 soll zwischen dem Knoten Riegersdorf bei der A2 über Fürstenfeld bis zur ungarischen Staatsgrenze bei Heiligenkreuz führen. Die Strecke ist 28 Kilometer lang und beinhaltet auch einen Tunnel und zwei Unterflurtrassen.

Die S7-Streckenführung

ORF

630 Mio. Euro sind veranschlagt, doch die ständigen Verzögerungen würden massive Mehrkosten verursachen, so Walcher: „Wir haben durch diese langjährigen Verzögerungen auch Mehrkosten in Millionenhöhe, weil natürlich das Baufeld, das ja schon gerodet und freigemacht wurde, in diesem Zustand verbleiben muss - wir müssen dafür sorgen, dass es nicht wieder zuwächst.“

Sollte es im Jahr 2018 tatsächlich grünes Licht für das Projekt geben, könnte es 2023 fertig sein - so ist zumindest der Plan.

Link: