„Girls’ Day“ will Mädchen für Industrie begeistern

Mit dem „Girls’ Day“ wollen Land und Volkswirtschaftliche Gesellschaft Frauen als Fachkräfte gewinnen. So schnuppern am Donnerstag Mädchen zwischen 13 und 14 Jahren in technische Berufe in 120 steirischen Betrieben.

Darunter befindet sich neben Austria Email, AT&S, Magna oder Böhler Edelstahl auch die Siemens Mobility am Standort Graz, in deren Werkstätten am Dienstag das Programm des heurigen „Girls’ Day“ vorgestellt wurde. Hier waren im Zuge des „Girls’ Day“ bereits vor 13 Jahren Mädchen für männerdominierte Berufe angeworben worden. Auch heuer haben sich wieder 15 Mädchen angemeldet.

Fahrwerke-Leiter Thomas Graetz erklärt: „Wir wollen ihnen in unsere Berufswelt und verschiedenste technische Berufe Einblick geben. Wir haben hier derzeit 50 Lehrlinge - davon zwölf weibliche. In den letzten Jahren haben wir 48 Mädchen ausgebildet. Das sind ungefähr 30 Prozent unserer Auszubildenden in diesem Zeitraum, was eine beachtliche Quote ist, vor allem weil es um typische Männerberufe geht.“

„Mädchen Mut machen, anderen Weg zu gehen“

SPÖ-Bildungslandesrätin Ursula Lackner betont: „Dieser ‚Girls Day‘ soll Mädchen Mut machen, einen etwas anderen, einen untypischeren Weg einzuschlagen, was die Ausbildung und den Beruf betrifft.“

Girls Day

ORF

Der „Girls’ Day“ will junge Steirerinnen für technische Berufe gewinnen

Steiermarkweit nehmen in diesem Jahr mehr als 400 Schülerinnen aus 59 Schulen am „Girls’ Day“ teil - und immer mehr wollen danach tatsächlich auch einen technischen Beruf erlernen. So hätten sich zu Beginn der Aktion noch drei Viertel aller Mädchen für einen typisch weiblichen Beruf entschieden, so Michaela Marterer, Geschäftsführerin der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft: „2015 sind es nur noch 67 Prozent; das heißt, es verbreitert sich. Gerade in der Steiermark liegen etwa die Mechatronikerausbildungen bereits an vierter Stelle der zehn beliebtesten Lehrberufe der Mädchen.“

„Die Industrie wird weiblich“

Umgekehrt steigt auch das Interesse der Industrieunternehmen, ihren Frauenanteil zu erhöhen, wie der Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Knill, berichtet: „Die Industrie benötigt in nächster Zeit mehr als 40.000 qualifizierte Fachkräfte. Das schaffen wir nur, wenn wir auch Mädchen in die Industrie bringen. Das ist die große Zielsetzung, dass wir sagen: Die Industrie wird weiblich.“

Denn mittlerweile komme es in der Industrie nicht mehr darauf an, schwere körperliche Arbeit zu leisten. Vielmehr seien Kreativität, handwerkliches Geschick und Genauigkeit gefragt.

Links: