Familienunternehmen: Übergang mit Problemen

Familienunternehmen brauchen bessere Beratung - zu diesem Schluss kommt eine Studie der Wirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit dem FH Campus 02. Demnach gibt es vor allem beim Generationswechsel Probleme.

Jedes zweite Familienunternehmen in der Steiermark scheitert am Generationswechsel - Grund dafür ist der Wandel der Zeit, sagt Martin Duque von der FH Campus 02: „Über die Entwicklung der Generationen hinweg verlieren wir sehr viele auf dem Weg. Ein sauberer Übergang von der ersten auf die zweite Generation oder weiter von der zweiten auf die dritte Generation verlangt auch eine Kompetenzentwicklung, die viele Familien noch nicht haben.“

Tabuthema Konflikte

Vor allem im Bereich der internen Kommunikation und Unternehmensführung müsse aufgeholt werden, um beim Generationswechsel weniger Betriebe zu verlieren, so Duque: „Einer der wichtigsten Faktoren, warum so viele verloren gehen, ist, weil zu viel Konfliktpotential einfach wie ein Tabuthema mit sich herumgetragen wird, ohne dass ich es anpacke, ohne dass ich es löse.“

Bessere Hilfestellungen

Auf dieser wissenschaftlichen Basis sollen nun Familienunternehmen besser unterstützt werden, so Josef Herk Präsident der steirischen Wirtschaftskammer: „Wir wollen hier natürlich in allen Bereichen, die relevant sind für eine Nachfolge, beraten, ob das rechtliche Fragen sind, wollen zukünftig auch im technologischen Bereich stärkere Hilfestellung geben, um hier wirklich eine umfassende Beratung in den Unternehmungen darzustellen.“

Politik will Ideen sammeln

Unterstützung kommt auch von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP): Bei Zusammenkünften von Familienunternehmern in ganz Österreich will sie für die Politik Ideen sammeln, um derartige Betriebe zu stärken. „Das ist jedenfalls unser Ansinnen, dass wir hier Befindlichkeiten und Erwartungen sammeln und diese dann auch thematisieren und in einen Diskussionsprozess einsteigen werden.“ Nach der ersten Zusammenkunft zwischen Ministerin und Familienunternehmern am Dienstag in der Steiermark sollen nun Tirol und Wien folgen.

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