Gleichbehandlungsbericht zeigt Verbesserungen

Nach wie vor sind in der Steiermark Frauen in vielen Bereichen benachteiligt. Das zeigt der aktuelle Tätigkeitsbericht der Gleichbehandlungsbeauftragten des Landes. Im Vergleich zu den letzten Jahren gibt es aber auch Verbesserungen.

Für die Gleichbehandlungsbeauftragte des Landes, Sabine Schulze-Bauer, ist es der bereits fünfte Tätigkeitsbericht, so dass sie noch deutlicher verfolgen konnte, was sich in den vergangenen Jahren zum positiven entwickelt hat und was nicht.

1.125 Beratungen durchgeführt

56 Seiten ist der aktuelle Bericht dick, und er zeigt auf, dass von 2014 bis 2016 insgesamt 1.125 Beratungen durchgeführt wurden und die Anfragen zur Gleichbehandlung im Bereich Beschäftigung zurückgehen. 169 Anfragen gab es im gesamten Berichtszeitraum etwa was das Geschlecht betrifft, 104 Anfragen betrafen den Bereich Behinderungen - wobei im Vorjahr die Zahl der Anfragen in diesen Bereichen auf ein Drittel sank. Trotzdem sind solche Diskriminierungen nach wie vor am häufigsten, sagt Schulze-Bauer.

Gleichbehandlung Land Bericht

steiermark.at/Streibl

Am häufigsten sind Diskriminierungen auf Grund des Geschlechts

Die Anfragen außerhalb von Beschäftigung, Aus- und Weiterbildung haben sich im Vergleich zum Berichtszeitraum 2011 bis 2013 dagegen fast verdoppelt.

31 von 33 Mediationen erfolgreich

Welche Schritte genau unternommen werden, hänge laut Schulze-Bauer aber vom jeweiligen Einzelfall ab: „Wir machen dann Beratungen dahingehend, ob es dem Gesetz nach tatsächlich eine Diskriminierung ist und ob weitere Schritte zu unternehmen sind, entweder durch die psychologische Beratung oder dass wir sie weiter verweisen an die Gleichbehandlungskommission oder zu Gericht.“

2016 etwa wurden 33 Mediationen durchgeführt, wobei 31 einer Lösung zugeführt werden konnten und lediglich vier Anträge auf Gutachtenerstellung bei der Gleichbehandlungskommission gestellt werden mussten.

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Für Sabine Schulze-Bauer ist es der bereits fünfte Tätigkeitsbericht

Mehr Frauen in leitenden Positionen

Auch Stellenausschreibungen wurden von der Gleichbehandlungsbeauftragten unter die Lupe genommen, konkret waren es 1.447 an der Zahl, die überprüft worden sind. Auch hier sei ein Rückgang an „fehlerhaften“ Stellenausschreibungen in Bezug auf gendergerechte und diskriminierungsfreie Formulierungen zu erkennen, heißt es im Bericht.

Positive Entwicklungen gebe es aber auch, was den Frauenanteil in leitenden Positionen betrifft. Hier hat sich die Situation - zumindest im Landesdienst - leicht gebessert, allerdings zeige sich deutlich, „dass noch lange nicht die 50-Prozent-Quote, die im Landesförderungsprogramm gefordert wird, erreicht ist. Es sind derzeit ungefähr 28,6 Prozent“, sagt Bauer-Schulze.

Frauenförderungprogramm abgelehnt

Der Tätigkeitsbericht ist von der Landesregierung zur Kenntnis genommen und am Dienstag auch im Landtag diskutiert worden, sagt Schulze-Bauer, die jetzt hofft, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen und Empfehlungen der Gleichbehandlungsbeauftragten auch umgesetzt werden.

Ein Antrag für ein Frauenförderungsprogramm wurde im Landtag allerdings von SPÖ, ÖVP und FPÖ abgelehnt, heißt es seitens der steirischen Grünen. Deren Landtagsabgeordnete Lara Köck hatte mit dem Antrag ein Frauenförderungsprogramm für die Landesverwaltung und für die Gemeinden gefordert. Ein solches wurde bisher lediglich in den Gemeinden Bruck an der Mur, Kapfenberg und Weiz beschlossen, wie in dem Bericht der Gleichbehandlungsbeauftragten des Landes nachzulesen ist.

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