Landwirtschaft erwartet Regen mit Sehnsucht

Nicht nur mit dem Frost, auch mit monatelanger Trockenheit haben die steirischen Bauern heuer zu kämpfen. Viele sehnen sich den prognostizierten Regen herbei, denn schon jetzt gibt es irreparable Schäden bei Getreide und Grünland.

Seit November 2016 gab es in manchen Teilen der Steiermark keinen ergiebigen Niederschlag mehr. Damit ist das eingetreten, was man schon vor Wochen befürchtet hat, nämlich dass es erste Schäden gibt - mehr dazu in Anhaltende Trockenheit bedroht Landwirtschaft (27.3.2017).

Schäden bei Getreide und Grünland

Laut Landwirtschaftskammer habe es teils nicht einmal ein Drittel so viel geregnet, wie es in den letzten Monaten eigentlich üblich gewesen wäre, sagt Werner Brugner, Direktor der steirischen Landwirtschaftskammer: „Es fehlen uns die Niederschläge im Süden, Osten und Westen der Steiermark, aber auch im Murtal. Umso dringender ist der prognostizierte Regen, von dem wir alle hoffen, dass er eintreffen wird.“

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„Rechnen mit 30 Prozent Ertragseinbussen“

Thomas Mascher, Kürbis- und Getreidebauer in Wundschuh bei Graz, schildert die Situation seiner Felder.

Schäden gibt es etwa bereits beim Wintergetreide, konkret bei der Wintergerste, die laut Brugner bereits zeige, dass zu wenig Ähren ausgebildet werden. Aber auch das Grünland ist bereits in Mitleidenschaft gezogen worden: „Besonders in den Rinderhaltungsgebieten in Hartberg-Fürstenfeld, Weiz, Graz-Umgebung, Voitsberg und Deutschlandsberg, aber auch besonders das Grünland im Murtal in der Obersteiermark ist betroffen, wo wir, was den ersten Schnitt betrifft, der im Mai fällig wäre, mit einem Ausfall von 30 bis 40 Prozent rechnen.“

Trockenheit Felder

ORF

Beim Kürbis werden zwar erst jetzt die Samen eingesetzt, auch sie brauchen aber eine Grund-Feuchtigkeit, um überhaupt aufzugehen, weshalb so mancher Kürbisbauer ebenfalls bereits um seine Ernte fürchtet.

Regen bis spätestens Freitag

Bis Freitag soll es laut Wetterdienst steiermarkweit etwa 20 bis 30 Liter pro Quadratmeter regnen. Für die Bauern wäre das eine Erlösung, sagt Brugner: „Wenn es dazu kommt, dass die prognostizierten 20 Liter pro Quadratmeter kommen, dann ist das eine erste Entschärfung, wir brauchen dann allerdings weiterhin kontinuierlich entsprechende Niederschläge, sollten die weiter ausbleiben, dann wird die Situation noch dramatischer.“

Trockenheit Felder

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Wünschenswert wäre, so Brugner, ein Regen, der über mehrere Tage dauert, damit der Boden das Wasser auch aufnehmen kann. Bereits eingetretene Schäden aber könne auch das nicht mehr wettmachen.