TU Graz: Crash-Forschung bei E-Auto-Batterien

Jedes Auto trägt ein Brandrisiko in sich. Damit es bei elektrisch betriebenen Fahrzeugen gar nicht so weit kommt, erforschen Experten für Fahrzeugsicherheit der TU Graz im Projekt „SafeBattery“, wie Akkus bei Belastung reagieren.

SafeBattery an der TU Graz

APA/TU GRAZ/WWW.LUNGHAMMER.AT/HELMUT LUNGHAMMER

Batterien mit hohen Energiedichten sind Schlüsselkomponenten von E-Fahrzeugen

Generell ist der Forschungseinsatz zur qualitativen Weiterentwicklung von E-Autos enorm. Neben der Leistungsfähigkeit und Lebensdauer sei die Sicherheit im normalen Betrieb und im Falle eines Crashs eine wichtige Anforderung an Li-Ionen-Zellen, die in E-Autos eingesetzt werden, wie der Leiter des „SafeBattery“-Projekts, Wolfgang Sinz, in einem APA-Gespräch schildert.

„Detailliertes Wissen wichtig“

Um gefährlichen Explosionen vorzubeugen, müssen die Batteriezellen vor bestimmten Beschädigungen geschützt werden. Dafür sei „detailliertes Wissen über die mechanischen, elektrochemischen und chemisch-thermodynamischen Abläufe in den Traktionsbatteriezellen und Modulen bei unterschiedlichen Belastungen wichtig“, so Sinz - und genau das werde im Projekt angestrebt.

SafeBattery an der TU Graz

APA/TU GRAZ/WWW.LUNGHAMMER.AT/HELMUT LUNGHAMMER

Dahinter stehen drei wissenschaftliche und acht Industriepartner: Experten des TU-Instituts für Fahrzeugsicherheit, des „Virtual Vehicle Research Center“ (ViF) und des Instituts für Chemische Technologie von Materialien (ICTM) an der TU Graz arbeiten mit den Industriepartnern Audi, AVL List, Daimler, Porsche, Steyr Motors, Kreisel, SFL Technology und einem weiteren, international tätigen deutschen Großkonzern zusammen. Das COMET-K-Projekt wurde mit einem Gesamtvolumen von sechs Mio. Euro auf vier Jahre ausgelegt; etwa die Hälfte wird von den Industriepartnern beigesteuert.

„Das Wichtigste passiert in 150 Millisekunden“

Für das Projekt stehen unterschiedliche Prüfmethoden, -stände und -aufbauten zur Verfügung. Zur Aufnahme der Crashereignisse werden Kameras mit bis zu 100.000 Bildern pro Sekunde eingesetzt: „Bei einem Crash tut sich enorm viel in unglaublich kurzer Zeit. Das Wichtigste passiert in 150 Millisekunden, und das interessiert uns“, betont Christian Ellersdorfer, Experte für die sichere Integration von elektrischen Energiespeichern am Institut für Fahrzeugsicherheit.

SafeBattery an der TU Graz

APA/TU GRAZ/WWW.LUNGHAMMER.AT/HELMUT LUNGHAMMER

Aus den Daten der Versuchsreihen wollen die Grazer Forscher das Verhalten der Lithium-Ionen-Zellen auch in Simulationsmodellen nachstellen und letztlich prognostizieren können. Mit dem Wissen will man Traktionsbatterien so sicher wie möglich - unter minimalster Einschränkung der Raumnutzung - machen.

Link: