Uni Graz holte sich Sieg beim ersten Nano-Rennen
Die Boliden des Nano-Rennens messen gerade einmal ein bis zwei Millionstel Millimeter und bestehen aus einem einzigen Molekül. Die Fortbewegung erfolgt mittels elektrischer Impulse, Ziel ist es, eine Strecke von 100 Nanometern Länge mit zwei „Schikanen“ binnen 36 Stunden zu bewältigen.
Sechs Nano-Boliden am Start
Insgesamt standen sechs Nano-Boliden am Start des ersten Molekül-Rennens der Welt, das Ende April im französischen Toulouse über die Bühne ging. Einer der Boliden wurde gemeinsam vom Institut für Chemie an der Uni Graz und der Rice University Houston in den USA konstruiert - beide Unis standen als „American-Austrian Nanoprix Team“ am Start.
Uni Graz/Grill
Während die amerikanischen Partner die Moleküle herstellten, wurden diese an der Uni Graz unter dem Mikroskop „trainiert“ - mehr dazu auch in Molekül-Rennen: Steirisches Team mit Nano-Auto (27.11.2015) sowie in Grazer Forscher entwickelten Mini-Mini-Motor (7.11.2016).
Sieg für texanisch-steirisches Team
Und gleich beim ersten Rennen räumte das texanisch-steirische Team den ersten Platz ab. Der Mini-Bolide der Unis aus Graz und Houston legte 150 Nanometer in 90 Minuten zurück - das zweitschnellste „Auto“ war sechsmal langsamer. „Zwischenzeitlich haben wir Geschwindigkeiten von über 300 Nanometer pro Stunde erreicht“, schildert der Grazer Experimentalphysiker Leonhard Grill.
Hinter der Idee steckt die Absicht, molekulare Motoren zu durchschauen sowie die Möglichkeiten der Mini-Maschinen auszutesten und weiterzuentwickeln. Ähnliche Konstruktionen wie die Nano-Autos könnten in Zukunft etwa Oberflächen reinigen oder Drähte bauen.
Links:
- Institut für Chemie (Uni Graz)
- Nanocar-Race