UVP für Kraftwerk auf der Koralm unumgänglich

Das geplante Pumpspeicherkraftwerk im weststeirischen Koralmgebiet dürfte um eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) nicht herumkommen. Der Verwaltungsgerichtshof unterstrich eine vorangegangene Entscheidung.

Bereits im Vorjahr stellte das Bundesverwaltungsgericht nach einer Beschwerde von Umweltschützern fest, dass das geplante Pumpspeicherkraftwerk auf steirischer Seite der Koralm eine UVP braucht, womit dem anders lautenden Bescheid des Landes widersprochen wurde - mehr dazu in Koralm-Pumpspeicherkraftwerk: UVP notwendig (16.8.2016).

Betreiber mit Einwand abgeblitzt

Die Kraftwerkbetreiber gingen daraufhin gegen diese Entscheidung vor, womit sich auch der Verwaltungsgerichtshof als oberstes Gericht mit der Causa befassen musste - und auch hier blitzten die Betreiber ab: Ihre Beschwerde wurde als unbegründet abgewiesen.

Fotomontage Pumspeicherkraftwerk auf der Koralpe

Pumpspeicherkraftwerk Koralm GmbH

Im konkreten Fall handle es sich - entgegen der Meinung der Landesbehörden - um eine Wasserkraftanlage nach dem UVP-Gesetz, weil das System über zwei Jahre hinweg aus einem nahegelegenen Bach befüllt werden soll. Diese Ausleitung sei ausschlaggebend dafür, das das Pumpspeicherkraftwerk UVP-pflichtig ist.

Ökologische Auswirkungen denkbar

„Selbst wenn nur temporär Wasser aus dem Bach ausgeleitet werden sollte, so kann dennoch jede dadurch hervorgerufene Veränderung des Gewässers schwerwiegende ökologische Auswirkungen haben“, hieß es in der Aussendung des VwGH. Nachdem die geplante Ausleitung für das Pumpspeicherkraftwerk sogar über zwei Jahre dauern sollte, ging der Verwaltungsgerichtshof davon aus, dass dafür eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchzuführen ist.

Begrüßt wird die Entscheidung des Höchstgerichts von den steirischen Grünen, die von einer „erfreulichen und nachvollziehbaren Entscheidung“ sprechen.

Investitionen von einer Milliarde Euro

Das Kraftwerksprojekt im Bezirk Deutschlandsberg ist mit einem Investitionsaufwand von bis zu einer Milliarde Euro eines der größten auf dem österreichischen Strommarkt; Projektwerber ist die Pumpspeicherkraftwerk Koralm GmbH mit Sitz in Graz.

Speicherkraftwerk Maltatal

APA/Gindlfoto

Konkret geplant ist der Bau zweier Becken, die im Talraum des Seebaches bzw. im rund 600 Meter höher gelegeneren Bereich zwischen Frauenkogel und Ochsenofen gebaut werden sollen. Das Krafthaus mit den Turbinen selbst wäre im Berginneren vorgesehen. Die Staumauern sollen aber keine Betonwände, sondern bepflanzte Naturdämme sein. Für das Vorhaben müssen Rodungen im Ausmaß von etwa 15 Hektar eingerechnet werden.

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