Hautkrebs: Weniger Tote, aber mehr Erkrankte

900 Steirer erkranken jährlich an schwarzem Hautkrebs. Während die Erkrankungsfälle steigen, nimmt die Zahl jener, die daran sterben, ab. Zum Euromelanoma-Tag weisen Hautärzte auf die besondere Bedeutung der Früherkennung hin.

Dass die Zahl jener Menschen, die an Hautkrebs sterben, sinkt, führen Experten auf die verstärkte Aufklärungsarbeit zurück - vor 20 Jahren etwa begann die Aufklärungsarbeit von Sun.Watch: Seitdem wird - auch anonym und kostenlos - Hautkrebsvorsorge angeboten. Hautärzte untersuchen beispielsweise in Freibädern oder bei Sportveranstaltungen Besucher auf Auffälligkeiten der Haut - mehr dazu in Krebshilfe startet Gratis-Hautuntersuchung.

„Steirer gehen bewusster mit Sonne um“

Dabei habe sich der Umgang mit der Sonne grundlegend geändert: „Bei der Aktion Sun.Watch haben wir gerade in den letzten Jahren entdeckt, dass wir immer mehr Frühformen und weniger Spätformen, die schon lange auf der Haut wachsen, entdecken. Das bedeutet, dass die Steirer bewusster mit der Sonne umgehen, sich mehr schützen, sich tatsächlich mit besserer Sonnencreme und Kleidung ausstatten und vor allem früher zum Arzt oder der Ärztin gehen“, so Christian Scherer von der Österreichischen Krebshilfe Steiermark.

Hautkrebs Untersuchung

dpa/APA/dpa/Werner Baum

Jedes Jahr erkranken 900 Steirer an schwarzem und rund 3.500 an weißem Hautkrebs

Neue Therapien erfolgreich

Dennoch erkranken jährlich 900 Personen in der Steiermark am schwarzen Hautkrebs, der früh mit Tochterzellen im Körper streut. Neue immunologische Therapien ermöglichen heute eine um ein Vielfaches längere Überlebenszeit als klassische Therapien.

Harmloser und weitaus häufiger tritt dagegen der weiße Hautkrebs auf, der nur lokal wächst und selten metastasiert: 3.500 Steirer erkranken jährlich daran - vor allem über 50-Jährige sind betroffen. Im Gesicht oder am Handrücken kann der helle Hautkrebs regelrecht wuchern.

„Früher Messer einziges Mittel“

Doch die Behandlung wurde einfacher, wie Scherer erklärt: „Früher war das Messer das einzige Mittel der Wahl, heute wendet man therapeutische Cremes an, die in der Lage sind, diesen weißen Hautkrebs ‚wegzubrennen‘. Das bedeutet, dass ich nicht jedes Jahr mehrere kleinere Operationen an der Haut durchführen lassen muss.“

Die beste Vorsorge im Kampf gegen Hautkrebs ist die Vermeidung extremer Sonnenbestrahlung. Der Geschäftsführer der steirischen Krebshilfe empfiehlt zweimal im Jahr einen Haut-Selbstcheck - dieser ersetze jedoch nicht den jährlichen Hautarzt-Besuch.

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