Ehemann niedergestochen: Dreieinhalb Jahre Haft
Angeklagt war versuchter Mord, doch die Frau bestritt jede Tötungsabsicht. Die 51-jährige Grazerin hatte am ersten Verhandlungstag ausgesagt, dass ihr Mann, mit dem sie seit 30 Jahren verheiratet ist, schwerer Alkoholiker sei; er habe sie dauernd beleidigt und gekränkt, und dann auch noch ein Verhältnis mit der Frau seines Bruders begonnen.
Bei einem Streit warf er ihr schließlich vor, dass der Sex mit ihr nicht so gut sei wie mit der Schwägerin - da stach die Grazerin zu, aber auf seine Bitte hin, wie sie dem Gericht erzählte: „Er hat gesagt, ich kann nicht mehr, stich zu, dann hab’ ich endlich Ruhe“ - mehr dazu in Grazerin stach auf Ehemann ein - Prozess.
„Oscarreifer“ Anruf bei der Polizei
Anschließend setzte sich der Schwerverletzte ins Auto und fuhr weg - seine Frau rief währenddessen bei der Polizei an, der sie erzählte, sie habe Angst, ihr Mann könne sich etwas antun: „Ich bring’ mich um, ich bring’ mich um, sagt er immer“, war in dem Gespräch, das bei Gericht vorgespielt wurde, zu hören. Dann gab sie vor, im Haus zu schauen, ob er nicht doch daheim sei - und „entdeckte“ auf der Terrasse das Blut, das von ihren Messerstichen stammte: „Um Gottes Willen“, hörte man sie sagen und dann betteln: „Bitte, machen Sie etwas“.
„Das war ja richtig oscarreif, wie Sie das Blut entdecken“, meinte der beisitzende Richter. „Wollen Sie dazu etwas sagen?“, fragte dann die Richterin die Angeklagte, die beim Vorspielen der Aufzeichnung wieder zu weinen begonnen hatte. „Ich kann mich nicht erinnern“ war alles, was sie dazu sagte.
Dreieinhalb Jahre Haft
Am Dienstag wurde sie vor dem Grazer Straflandesgericht wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.