Campingurlaub so beliebt wie schon lange nicht

Urlaub auf dem Campingplatz, in der freien Natur, mit Reisemobil oder Wohnwagen und Zelt, wird immer beliebter. Auch die steirischen Campingplätze werden immer öfter besucht.

Im Vorjahr verbuchten die 601 österreichischen Campingplätze mit rund 5,93 Millionen Nächtigungen den höchsten Wert seit 1994 - gegenüber 2015 ist das ein Plus von 8,8 Prozent, ergab eine Auswertung des Online-Reiseportals Camping.info. Die meisten Camper zieht es nach Kärnten und Tirol.

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APA/ Herbert P. Oczeret

„Absolut im Trend“

„Campingurlaube liegen absolut im Trend“, bekräftigte der Geschäftsführer des Internetportals, Erwin Oberascher, am Freitag in einer Presseaussendung. Er rechnet auch für heuer mit einem starken Ansturm auf die Campingplätze - die Zugriffe auf das Portal seien um mehr als 15 Prozent gestiegen.

Campinggast gibt rund 50 Euro pro Tag aus

Camper sind für die heimische Tourismusbranche ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Rund 4,2 Prozent der Gesamtnächtigungen des Jahres 2016 gingen auf das Konto der Campingbranche. Der Campinggast bleibt mit durchschnittlich 4,1 Tagen auch länger als der herkömmliche Gast in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen (3,4 Tage), betonte Oberascher.

Die meisten Campingurlauber kamen aus Deutschland (41 Prozent) und Österreich (24 Prozent), auch Niederländer (20 Prozent) reisen gerne zum Campen an. Im Schnitt gibt ein Campinggast laut einer deutschen Studie 50 Euro pro Tag aus. Das bringt der heimischen Wirtschaft somit rund 300 Millionen Euro jährlich.

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APA/Herbert P. Oczeret

Auch steirische Campingplätze unter Top 100

Viele der vom Portal ermittelten beliebtesten europäischen Campingplätze befinden sich in Österreich, auch die Nummer eins: das Camping Grubhof in St. Martin bei Lofer in Salzburg. 17 heimische Campingplätze zählen zu den Top 100, sechs in Tirol, fünf in Kärnten, jeweils zwei in Salzburg und der Steiermark sowie jeweils einer in Vorarlberg und Oberösterreich.

Die Österreicher selber campen am liebsten in Italien, Kroatien und in der eigenen Heimat. Die eifrigsten Camper kommen aus Wien, Oberösterreich, der Steiermark und Tirol.

In einem europäischen Preisvergleich liegt Österreich im Mittelfeld - am teuersten ist Campen in der Schweiz.

Grafik zum campen

Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA/www.camping.info/Statistik Austria

Kleinere Campingplätze gefragt

Die Campingplätze investieren hauptsächlich in moderne Sanitäreinrichtungen und Wellness. Im Trend liegen auch kleinere Campingplätze, die etwa an Bergbauernhöfe angeschlossen sind. Neue Großprojekte sind dagegen kaum zu finden.

Weniger Dauercampen, mehr Miet-Wohnwagen

Dass Campingurlaube boomen, zeigen auch die Zulassungszahlen: 2016 erhöhte sich die Zahl der zugelassenen Reisemobile gegenüber dem Jahr davor um 4,8 Prozent auf 24.922 und jene der Wohnwagen um 1,2 Prozent auf 37.316. Auch die Vermietung von Wohnmobilen und Camping-Bussen nimmt zu. Während die Nachfrage nach Dauercamping sinkt, steigt die Nachfrage nach Mietunterkünften am Campingplatz.