Energiesparen aus der Luft
Erstmals wurde mit dem Forschungsprojekt HOTSPOTS ein ganzer Stadtteil aus der Luft thermisch analysiert, um Energie- und Wärmeverluste in Gebäuden festzustellen und eine flächendeckende Sanierung zu ermöglichen. Das Projekt wurde von Siemens, dem Austrian Institute of Technology (AIT) und der Gleisdorfer AEE INTEC (Institut für Nachhaltige Technologien) verwirklicht.
Genauer Aufschluss über Energieverlust
Siemens-Projektleiterin Claudia Windisch erklärt: „Im ersten Schritt haben wir die gesamte Stadt betrachtet. Dazu haben wir Heißluftballone verwendet und dann diese Daten zu einem gesamten 3D-Modell verarbeitet. In diesem Modell sind Farbbilder und auch Thermalbilder verwendet worden. Aufgrund dessen, dass wir hier Areale identifiziert haben, in denen es möglicherweise Schwachstellen gibt, haben wir im nächsten Schritt Drohnen verwendet und diese Areale noch einmal genauer aufgenommen.“
Siemens
Die verwendeten Farb- und Thermalbilder sowie eine Schadstoffsensorik geben Aufschluss darüber, in welchen Bereichen viel Energie verloren geht - oder etwa Feinstaub durch Hausbrand entsteht. Stadtverantwortlichen wird so die Entscheidung bei der Raum- und Energieplanung erleichtert.
„Mindestens 30 Prozent Energieeinsparung möglich“
Der Umweltreferent von Gleisdorf und Stadtwerke-Geschäftsführer Karl Hierzer erläutert: „Dort, wo man aus der Luft dunkelrote Flecken sieht, sind jene Gebäude, die einen hohen Wärmeverbrauch haben - hier macht es Sinn, dass man mit der Fernwärme in Verbindung mit einem Sanierungskonzept für thermische Sanierung der Gebäude Angebote legen kann und die Fernwärme so ausrichten kann.“
Siemens
Für die ersten Projekte arbeiten die Stadtwerke jetzt Angebote für einen Fernwärmeanschluss aus. Die Einsparungspotenziale sind laut Karl Hirzer groß: „Generell kann man sagen, dass bei sanierten Gebäuden eine Größenordnung von mindestens 30 Prozent Energieeinsparung möglich ist.“ Das Forschungsprojekt ergab, dass in Gleisdorf an die 100 Gebäude für eine derartige Sanierung in Frage kommen würden.
Link:
- 360°-Aufnahme zum Projekt Hotspots (Siemens)