Magna-Bau in Slowenien stößt auf Widerstand

Der geplante Bau eines neuen Werks des Autozulieferkonzerns Magna in der Nähe von Maribor stößt auf Widerstand von Umweltorganisationen und lokalen Bürgerinitiativen - das könnte die Investition gefährden.

Der Bau der neuen Magna-Lackieranlage knapp 75 Kilometer südlich des Magna-Steyr-Werks in Graz fällt mit dem Ausbau der Produktion in der Steiermark zusammen. Bereits in diesem Jahr soll der Bau der Lackieranlage in Slowenien starten, in Herbst 2018 soll sie in Betrieb gehen. Das neue Werk soll 400 Mitarbeiter beschäftigen.

Magna hat die Slowenien-Pläne zwar bestätigt - mehr dazu in Magna bestätigt Bau eines Werkes in Slowenien (12.1.2017) - doch die Investition sei noch nicht fixiert worden. Mit der slowenischen Regierung, die sich stark um die Investition bemüht, sollen laut Medienberichten zwei Verträge unterzeichnet werden - darunter einer für eine staatliche Subvention von fast 19 Millionen Euro.

Monatelange Verzögerungen möglich

Weil die Investition noch nicht fix ist, könnte Magna die Pläne für Slowenien fallen lassen und in Ungarn oder Kroatien fortsetzen, wenn sich die Verfahren für diverse Genehmigungen zu lange verzögern sollten. Das wäre im Sinne von Umweltorganisationen und Teilen der Bevölkerung, die eigene Bürgerinitiativen gründeten, um gegen den Bau des Magna-Werks in Slowenien vorzugehen: Sie äußerten bereits zahlreiche Bedenken gegen die geplante Lackieranlage.

Bei der staatlichen Umweltagentur (ARSO), die vor dem Baubeginn eine Umweltgenehmigung ausstellen muss, sind laut Medien insgesamt 66 Anträge eingegangen. Damit dürfte sich das Umweltverfahren Berichten zufolge monatelang verzögern.

„Sauberer als in Graz“

Umweltorganisationen wollen darüber hinaus als Drittpartei in dem Verfahren antreten: Die schädlichen Einflüsse auf die Umwelt wären erheblicher, als das in einem vom Investor in Auftrag gegebenen Umweltbericht dargestellt werde. Die Magna-Vertreter versicherten unterdessen, dass die neue Lackieranlage in Slowenien wesentlich effizienter und sauberer als die bestehende in Graz sein werde.

Kritik am Standort auf Agrarland

Magna wählte nach Angaben der slowenischen Behörden den Standort in Hoce bei Maribor, weil man ein großes Gelände mit guten Verkehrsverbindungen brauche. Das Gelände liegt in unmittelbarer Nähe der Autobahn und des Flughafens - und auch auf hochwertigem Agrarland, was derzeit kritisiert wird.

Doch gebe es mit zwei stillgelegten Fabriksgeländen auch Alternativen. Daneben wehrte man sich gegen die geplante Rodung von 66 Hektar Wald in der Nähe des geplanten Magna-Standorts. Mittlerweile habe man eine andere Lösung gefunden, bei der nur noch 4,6 Hektar Wald abgeholzt werden sollen.

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