Kletterer nach Nacht in Steig unterkühlt geborgen
Der 37 Jahre alte Tscheche war laut Polizei bereits Dienstagvormittag in Richtung Ramsauer Klettersteig aufgebrochen, erreichte ihn aber erst gegen 16:00 Uhr, weil er über Schneefelder aufsteigen musste und teils einbrach.
Schwierigkeit falsch eingeschätzt
„Der Klettersteig dürfte ihn auch von der Schwierigkeit her sehr stark beansprucht haben - er hat da längere Zeit gebraucht und ist erst gegen 20:30 Uhr in den Schlussanstieg zum Scheichenspitz gekommen“, schilderte Einsatzleiter Walter Stocker von der Alpinpolizei. „Zwischenzeitig sind im Dachsteingebiet schon schwere Regengüsse niedergegangen, und es ist auch bereits drämmrig bzw. dunkel geworden - und da hat er das erste Mal Kontakt mit seinem Arbeitgeber aufgenommen“, so Stocker weiter.
„Der Witterung extrem ausgesetzt“
Der 37-Jährige arbeitet in Ramsau am Dachstein. Erst nach weiteren eineinhalb Stunden setzte der Kletterer schließlich einen Notruf bei der Polizei ab - da war es bereits kurz vor 23:00 Uhr: An eine Bergung war auf Grund der Dunkelheit und des Wetters nicht mehr zu denken, sodass der 37-Jährige im Klettersteig übernachten musste.
„Er war da schon der Witterung extrem ausgesetzt, nachdem der Grat auf 2.600 Meter oben liegt. Es ist dort kaum ein Unterstand irgendwo möglich, man hat oben Windgeschwindigkeiten gehabt mit 40 bis 50 Stundenkilometern, und auch die Temperatur ist beim Nullpunkt gelegen“, so Stocker.
Bergung dank morgendlichem Sonnenfenster
Erst am Mittwoch gegen 7:00 Uhr machte ein Fußtrupp von Bergrettung und Alpinpolizei den 37-Jährigen ausfindig und versorgte ihn mit Tee und warmer Kleidung; ein Sonnenfenster ermöglichte schließlich auch die Bergung per Hubschrauber. Der 37-Jährige wurde mit Unterkühlungen ins Krankenhaus Schladming gebracht.