Feiertage: Zu viel oder gerechtfertigt?

Das erste verlängerte Mai-Wochenende ist vorbei. Mit 13 gesetzlichen Feiertagen liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld. Aber sind so viele Feiertage gerechtfertigt? In der Steiermark ist man geteilter Meinung.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, am 28.5.2017

Wie jedes Jahr zu den Feiertagen im Mai und Juni wird darüber diskutiert, ob die vielen Feiertage notwendig sind oder nicht. Das beginnt bei den Schülern, die hier meist ein verlängertes Wochenende haben, und endet bei der Wirtschaft, die oft über die Feiertage klagt. Mit 13 gesetzlichen Feiertagen liegt Österreich im internationalen Spitzenfeld - nur in der Slowakei und Zypern gibt es mit 15 noch mehr.

Feiertage

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Wer dieses verlängerte Wochenende nicht genutzt hat, um vier Tage frei zu haben und dabei nur einen einzigen Urlaubstag zu verbrauchen, hat demnächst wieder die Chance: nämlich zu Pfingsten und danach zu Fronleichnam.

Kosten von 600 Millionen Euro pro Tag

Aus Sicht der Wirtschaftskammer ist die derzeitige Anzahl an Feiertagen gerade noch vertretbar. Laut Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk kostet jeder freie Tag die Wirtschaft österreichweit 600 Millionen Euro durch Produktionsentgang und Feiertagszuschläge.

In Zeiten von globalem Wettbewerb und Nachfrageschwankungen sieht die Wirtschaftskammer eine Arbeitszeitflexibilisierung innerhalb der Betriebe als ein Gebot der Stunde. Darüber hinaus regt sie eine Debatte über eine einheitliche Feiertagsregelung an - Stichwort Karfreitag.

„Muss Arbeit eben richtig aufteilen“

Für die Arbeiterkammer stehen die Feiertage hingegen prinzipiell nicht zur Diskussion, sagt Karl Schneeberger vom Arbeitnehmerschutz - „schon deshalb nicht, weil das Ausmaß von Bedeutung ist und weil sie planbar sind, weil sie der innerbetrieblichen Disposition entzogen sind - insofern muss man die Arbeit eben richtig aufteilen“.

Regelmäßige Freizeitphasen brauche es laut Schneeberger auch als wichtigen Ausgleich. Denn Beanspruchungen und Belastungen würden zunehmen.

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