Positive Signale sollen zum Rauchstopp bewegen

Neben Schockbildern auf Zigarettenpackungen und dem Rauchfrei-Telefon sollen es künftig verstärkt positive Signale sein, die Raucher zum Aufhören bewegen sollen. Darauf setzt eine neue Kampagne der steirischen Suchtprävention.

Österreich ist laut einer EU-Erhebung Schlusslicht in der Tabakkontrolle. Die Schockbilder allein sind offenbar zu wenig, um überzeugte Raucher dazu zu bringen, das Rauchen aufzugeben - mehr dazu auch in Zigaretten-Umsätze trotz Schockbildern gestiegen 3.11.2016).

Positive Aussichten als Anstoß

Um das zu ändern, setzt die steirische Suchtpräventionsstelle VIVID auf eine neue Plakat- und Infokampagne, die einen völlig neuen Ansatz verfolgt. Sie nämlich will mit positiven Signalen die Menschen zum Aufhören bewegen.

Nichtraucherzone Raucherzone

APA/Herbert Pfarrhofer

Das Rauchverbot in Lokalen und auch für unter 18-Jährige steht ins Haus

Denn mit dem Rauchen aufzuhören, sei ein Vorgang, der mehrere Phasen habe, sagt Claudia Kahr von VIVID: „Der erste Schritt ist, ich brauche einen Anstoß, dass ich überhaupt mein Verhalten verändern möchte. Dann ist die zweite Phase, die es braucht: Wie könnte ich mein Verhalten ändern, da brauche ich Unterstützung, und da brauche ich die Rauchstopp-Telefonnummer. Was bisher auf allen Zigarettenpackungen fehlt, ist Phase drei, die es immer braucht, dass sich wirklich etwas verändert wird und das ist eine positive Zukunftsaussicht.“

Schockbilder regen zum Abschalten an

Zu den positiven Folgen des Rauchstopps gehört etwa die Aussicht auf ein stark verringertes Krebsrisiko, die Aussicht auf Geld, das man sich durch das Nichtrauchen erspart, und die Aussicht auf einen stark verbesserten Geruchssinn. Die Schockbilder, die dagegen auf den Zigarettenpackungen zu sehen sind, werden bei VIVID eher kritisch beurteilt.

Schockbilder auf Zigaretten Tschick Bilder Tabak Trafik

ORF

Laut Suchtmittelexperten braucht es neben Schockbildern auch positive Signale

Man befürchtet, dass die Bilder weniger zum Nachdenken, als mehr zum Abschalten anregen. Den Präventionsnutzen spricht man den Bildern sogar gänzlich ab, da nur Raucher Zigaretten kaufen würden, heißt es.

Automatenverbot gefordert

Ein wesentlicher Schritt in der Prävention sei dagegen das Rauchverbot unter 18 Jahren, das nächstes Jahr kommen soll, so Gesundheitslandesrat Christopher Drexler: „Weil wir aus vielen Untersuchungen wissen, dass gerade dieses jugendliche Alter von entscheidender Bedeutung ist, weil man im Wesentlichen feststellen kann: Wer bis 20 nicht zum Rauchen angefangen hat, fängt auch nicht mehr an.“

Bei der GKK, die neben dem Land Steiermark die neue Kampagne unterstützt, bemerkt man übrigens, dass die mit den Schockbildern aufgedruckte Nummer des Rauchfrei-Telefons vier mal so oft gewählt wurde, als zuvor. Außerdem fordert die GKK auch ein Aus für Zigarettenautomaten.

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