AVL und TU Graz eröffnen Forschungszentrum
Derzeit stehen Getriebe und Antriebsentwickler vor besonderen Herausforderungen: von der Kraftstoff- und CO2-Einsparung bis hin zur Elektrifizierung und Hybridisierung - mehr dazu in Steirische Autoindustrie im Wandel (28.5.2017). Diesen und anderen Herausforderungen wollen sich die Grazer TU und AVL jetzt nun mit der Forschungskooperation stellen.
Vorteile der Zusammenarbeit
„Von der Entwicklung anspruchsvoller Systemlösungen bis zur industriellen Umsetzung ist es ein langer Weg, den wir im Bereich der Elektrifizierung von Getriebesystemen ab jetzt in noch engerer Partnerschaft mit der TU Graz gehen“, hob AVL-Konzernchef List hervor. So wolle man sicherstellen, dass das Unternehmen seine internationale Stellung in Forschung und Entwicklung weiter ausbaut.
Lunghammer - TU Graz
Die Technische Universität Graz hat die Hülle für die „einzigartige Prüfstandinfrastruktur“ am Campus der TU in der Inffeldgasse zur Verfügung gestellt, die organisatorisch dem Institut für Maschinenelemente und Entwicklungsmethodik zugeordnet wird.
Entwickler, Experten und Studierende
Im Zentrum sollen erfahrene TU-Experten mit Entwicklern der AVL und Studierenden gemeinsam spezielle Themen der Getriebetechnik beforschen und Analysen zu verschiedensten Fragen rund um den Antriebsstrang durchführen. „Für uns ist es eine einmalige Chance mit der weltweit modernsten Infrastruktur in diesem Bereich zu arbeiten und Studierenden Möglichkeiten zu schaffen, die sie an anderen Unis nicht haben“, betonte TU-Rektor Harald Kainz am Mittwoch.
Betrieb bereits angelaufen
Der Betrieb im „Transmission Center“ sei bereits angelaufen, auch seien schon mehrere Dissertanten eingebunden, schilderte Institutsleiter Hannes Hick. Im „Transmission Center“ können Grundlagenuntersuchungen im Bereich der Tribologie, der Getriebetechnik und Antriebssystementwicklung durchgeführt werden.
An den Schwenkprüfständen werden beispielsweise Themen im Bereich der Getriebeschmierung untersucht. Neben einem Prüfstand für die Simulation hochdynamischer Belastungssituationen stehe auch ein Schwenkprüfstand zur Verfügung, der in statischen Schwenklagen Untersuchungen erlaubt, wie Hick schilderte. Am Hochlastprüfstand steht ein Werkzeug für Forschungstätigkeiten zu den Themen Festigkeit und Verformung zur Verfügung. In Abstimmung mit der AVL steht das Zentrum auch für Forschungsprojekte mit externen Partnerunternehmen bereit. Überlegungen für eine weitere Ausbaustufe seien bereits im Laufen, so Hick.