Land schafft mehr Wohnplätze für Behinderte

Am Donnerstag hat das Land Steiermark den Bedarfs- und Entwicklungsplan im Behindertenwesen präsentiert. Demnach steigt der Bedarf an Wohnplätzen für behinderte Menschen an, das Angebot wird deshalb aufgestockt.

Laut Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) war es das erste Mal, dass in der Steiermark erhoben worden ist, wie viele Menschen Leistungen aus der Behindertenhilfe beziehen beziehungsweise, wie behinderte Menschen wohnen.

1.400 Wohnplätze gibt es aktuell

Am Donnerstag sind die Ergebnisse der Erhebung im Details präsentiert worden. Demnach können Menschen mit Behinderung im besten Fall zu Hause bei ihrer Familie wohnen. Brauchen sie aber Pflege und Betreuung rund um die Uhr, ist eine spezielle Einrichtung nötig.

Caritas Helfer Rollstuhl

APA/Barbara Gindl

1.400 Plätze in solchen Einrichtungen gibt es derzeit in der Steiermark und das ist auf Grund des steigenden Bedarfs zu wenig, sagt Kampus: „Wir wissen jetzt, das ist eine Erkenntnis aus diesem Plan, das uns bei diesen Wohnplätzen rund 50 in der Steiermark fehlen, wo die Menschen einen Platz brauchen würden und das ist regional sehr unterschiedlich verteilt.“ In manchen Bezirken gebe es bereits genügend Plätze, in manchen Bezirken aber nicht.

Land investiert vier Millionen Euro

In den nächsten zwei Jahren werden daher vier Millionen Euro investiert, um diese zusätzlichen Plätze zu schaffen - und das möglichst in der Nähe der Familie: „Ich halte es für nicht zumutbar, dass man sagt: Liebe Obersteirer - ich nehme jetzt einfach ein Beispiel - in Leibnitz hätten wir jetzt zufällig einen Platz frei. Ich will, dass die Menschen in ihrem Umfeld, bei ihren Familien bleiben können“, so Kampus.

Genug Plätze in Tageseinrichtungen

Die Wohnmöglichkeiten sollen bevorzugt in bereits bestehenden Einrichtungen entstehen, meint Kampus weiter. Das Land arbeitet diesbezüglich mit 46 Partnern zusammen: „Das sind Organisationen wie die Lebenshilfe, Jugend am Werk, das sind sehr bewährte Partner, das Odilieninstitut in anderen Bereichen. Da bin ich überzeugt, dass wir die zusätzlichen Plätze gut schaffen werden.“

Keine zusätzlichen Plätze brauche man derzeit laut der Erhebung bei den Tageseinrichtungen. Hier gibt es derzeit 3.500 Plätze und das sei ausreichend - auch in den nächsten Jahren.

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