Pfingstklang: „Begegnung, Bewegung, Visionen“

Nach der Premiere im Vorjahr ist das Klassikfestival Pfingstklang Donnerstagabend in seine zweite Ausgabe gestartet. Unter dem Titel „Begegnung, Bewegung, Visionen“ wird bis Montag zu weiteren Konzerten geladen.

Ludwig van Beethovens Missa Solemnis - vom Schöpfer selbst als sein größtes und liebstes Werk bezeichnet - eröffnete im Kunsthaus Weiz das Pfingstklang-Festival 2017. Bis Pfingstmontag lädt Dirigent und Intendant Alois J. Hochstrasser in Weiz und Graz zu weiteren drei Konzertabenden.

Romantiker im Rampenlicht

Drei Romantiker stehen dabei in diesem Jahr im Rampenlicht, so Hochstrasser: „Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Anton Bruckner. Beethoven hat ja mit seinen letzten Werken, seinen Streichquartetten und vor allem mit seinen zwei großen Werken, der Missa Solemnis und der Neunten Sinfonie, die er beide 1823, 1824, in einem Konzert vorgestellt hat - das Tor zur Romantik geöffnet.“

Pfingstklang

Pfingstklang

Im vergangenen Jahr gab es die Premiere - 2017 startete das Klassikfestival Pfingstklang in seine zweite Ausgabe - die Termine finden Sie hier!

Musik und Literatur im Wechselspiel

Musik gepaart mit Literatur - so lautet das Rezept des ersten großen Konzertabends, der am Freitag im Grazer Stefaniensaal noch einmal erlebbar wird, denn, so der Dirigent: „Ich finde, wenn das Publikum, der Zuhörer kommt und einfach statt einer Sinfonie diese große Missa Solemnis, die von Beethoven auch ein ganz großes religiöses Bekenntnis darstellt, sich in humanistischer Weise anhört, ist das zu wenig.“

Durch die Mystik der Literatur und Gedanken und Lyrik von Martin Gutl würde man doch eher in die Missa Solemnis hineingestoßen, „in das Missale Romanum, dass sich in dieser Weise ja doch 2.000 Jahre als Bekenntnis entwickelt hat - und nicht zuletzt durch die H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach und in einer ganz subjektiven Weise durch Beethoven die Missa Solemnis ein Zeugnis erfahren hat“, so Hochstrasser. Vorgetragen werden die Zeilen von Aglaia Szyszkowitz - „die das wie letztes Jahr sicherlich sehr anschaulich machen wird“.

Heiterer Kontrast in besonderer Entfaltung

Am Pfingstsonntag gibt es im Kontrast zur Missa Solemnis einen Abend im Grazer Minoritensaal unter dem Titel „Der heitere Schubert“: „Die Kunst entsteht und gedeiht nur in der lebendigen Begegnung und Bewegung, die wir Begeisterung nennen, hat Friedrich Wilhelm Schelling gesagt. Diese Schubertiade wird von Kammersänger Robert Holl gestaltet, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert“, verrät Hochstrasser.

Was laut dem Dirigenten sehr selten zu hören sei: „Dieses Ensemble singt in solistischer Besetzung. Und wenn man sie einmal in solistischer qualitativer Besetzung hört, merkt man erst, dass Schubert sie wirklich tatsächlich solistisch gedacht hat. Dadurch kommen diese Gesänge ganz besonders zur Entfaltung.“

Bruckners Lieblingswerk in der Herz-Jesu-Kirche

Im Zeichen von Anton Bruckner steht schließlich der Pfingstmontag in der Herz Jesu Kirche. Der Grazer Concertchor und die Pannonische Philharmonie unter der Leitung von Alois Hochstrasser bringen seine monumentale siebente Sinfonie und das Te Deum.

Hochstrasser erklärt: „Das ist insofern eine Kombination mit der siebenten Sinfonie, als dass Bruckner das Te Deum zur gleichen Zeit komponiert hat. 1883, als er die Siebte beendet hat, hat er an seinem Te Deum weitergearbeitet und es zum Abschluss gebracht. 1884 wurde es in Wien auch in Begleitung zunächst in zwei Klavieren aufgeführt und schließlich wurde es eines der beliebtesten Werke und Bruckner hat selbst immer wieder betont, dass es sein liebstes und größtes Werk darstellt.“

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