Teure Nachhilfe: Mehr Betreuung gefordert

Zum Ende des Schuljahres hat die Arbeiterkammer wieder erhoben, wie viel für Nachhilfe ausgegeben worden ist - in der Steiermark sind es 9,5 Millionen Euro. Jetzt fordert die AK einen Ausbau der Betreuung.

Von den etwa 140.000 steirischen Schülern benötigen laut Studie der Arbeiterkammer Steiermark 23.500 Nachhilfe, und so kommt es, dass es in diesem Schuljahr insgesamt 9,5 Millionen Euro waren, die steirische Eltern für Nachhilfe ausgegeben haben.

Kosten um das Vierfache gestiegen

Im Vergleich zu den Lohn- und Gehaltserhöhungen stiegen die Kosten heuer sogar um das Vierfache - auch das zeigt die Studie auf. Laut Arbeiterkammerpräsident Josef Pesserl können sich das viele gar nicht leisten: „5.000 können diese Nachhilfe nicht in Anspruch nehmen, weil die Eltern die Nachhilfe nicht bezahlen können, und das ist sowohl für die Kinder, für ihre Zukunftschancen eine Katastrophe, aber auch für die Eltern.“

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Flächendeckende Betreuung gefordert

Laut Pesserl müsse daher eine Schulreform her, mit dem Hauptziel, die Nachmittagsbetreuung flächendeckend auszuweiten: „Wir wissen aus Untersuchungen, dass gerade in Schulen, wo es einen Förderunterricht gibt, wo es Nachmittagsbetreuung gibt, dass in diesen Schulen der Bedarf an Nachhilfe drastisch zurückgeht. Vorzuziehen wäre das Modell der Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht, das zeigen auch die Zahlen, dass das die beste Form ist, um den Lernerfolg in der Schule zu erreichen.“

Aufholbedarf auch bei Förderunterricht

Solange es diese flächendeckende Nachmittagbetreuung nicht gibt, müsse es laut Pesserl zumindest einen Gratisförderunterricht in den Schulen geben, aber auch hier gebe es Aufholbedarf: „Lediglich ein Drittel der steirischen Schulen bieten Förderunterricht an, und das zeigt schon, dass wir einen irrsinnigen Bedarf haben, dass nämlich alle Kinder, die eine Nachhilfe brauchen, tatsächlich in der Schule im Rahmen des Förderunterrichtes die Nachhilfe absolvieren können und zwar gratis für die Eltern.“

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