Autofahrer werden immer aggressiver
Was zählt, ist nur das Ziel - und um dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen, wird auf den steirischen Straßen gedrängelt, geschnitten und gerast.
Höheres Aggressionspotential in den Städten
So mancher Autofahrer lässt sich hinter dem Steuer seines Fahrzeuges von Emotionen leiten, sagt Peter Felber vom steirischen KfV - Fahrfehler und auch mehr Unfälle sind die Folge: „Wenn man sich das ansieht, gibt es auch ein Stadt-Land-Gefälle. Gerade in der Stadt wird sehr oft gedrängelt, vorne hineingeschnitten, es wird nicht vor Fußgängern angehalten usw. In Städten mit über 50.000 Einwohnern ist dieses Aggressionpotenzial viel höher als am Land, wo es weniger Staus gibt.“
Jeder fünfte Unfall auf Drängeln zurückzuführen
5.800 Verkehrsunfälle gab es im Vorjahr in der Steiermark, so die Zahlen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit, viele sind auf aggressives Fahrverhalten zurückzuführen. „Davon waren alleine 1.162 Auffahrunfälle, das heißt, jeder fünfte Unfall passiert, weil jemand drängelt und zu nahe auf den Vordermann auffährt und der Bremsweg zu lange wird - dadurch kommt es zu den Unfällen“, so Felber.
Jüngere Fahrer haben laut dieser Studie auch ein wesentlich höheres Aggressionspotenzial, so Felber, „und - das trifft jetzt die Männer - Männer sind viel aggressiver unterwegs als Frauen“.
Friedliches Nebeneinander? Skepsis
Die Studie zeigt auch: Viele der Befragten sind zum Beispiel skeptisch, dass ein friedliches Nebeneinander von Verkehrsteilnehmern in Form von Begegnungszonen funktionieren kann - sie befürworten eher getrennte Bereiche und Verkehrsflächen für Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger, damit die verschiedenen Straßenbenutzer ausreichend Platz vorfinden können.