Zeckenjahr 2017: Steiermark ist Hotspot

Heuer sind extrem viele Zecken unterwegs. Der aktuelle Zeckenbericht zeigt, dass kein Bundesland mehr FSME-frei ist, und gerade die Steiermark ist ein Hotspot, was Zecken angeht. Nicht alle Hausmittel gegen Zecken sind hilfreich.

Ein Spaziergang im Wald, ein Picknick auf der Wiese: So schön das ist, so gefährlich kann es werden - jedes Jahr warnen die Experten vor den Zecken, und heuer dürfte ein richtig intensives Zecken-Jahr werden, warnt auch der Parasitologe Georg Tuscher: „Zecken finden sich vor allem in hohem Gras, Moos und Laubstreu. Sie krabbeln nur von Zeit zu Zeit die Grashalme hoch und warten dort auf ihren Wirt.“

Auf Hausmittel verzichten

Speziell im Juni sind Zecken besonders aktiv, vor allem viele Haustierbesitzer sind schon Profis im Zeckenentfernen. Der Apotheker Wolfgang Lobmick rät aber - egal ob bei Mensch oder Tier -, beim Entfernen auf Hausmittel zu verzichten.

„Nie zu Hausmitteln greifen und etwa Öl oder gar Klebstoff draufträufeln, damit der Zeck erstickt. Man sollte mit einer Zeckenpinzette, nicht mit einer normalen Haushaltspinzette, unter den Kopf reinfahren und den Zeck heraushebeln - also ziehen und ja nicht drehen. Früher wurde der Zeck immer gedreht, und damit haben wir das gleiche wie bei Öl oder Klebstoff: Speichel wird in die Haut abgegeben, und damit ist die Gefahr, an Borreliose zu erkranken um einiges höher“, so Lobmick.

Viele Mittel haben nicht gewünschte Wirkung

Zeckenschutz für Tiere gibt es haufenweise am Markt. Viele davon aber sind leider relativ wirkungslos, wie beispielsweise verschiedene Geruchsöle, so Tierärtzin Eva Janeschitz: „Man weiß, sie mögen keinen Knoblauchgeruch, sie mögen keinen Kokosgeruch. Aber, wenn die Zecke Hunger hat, wird sie trotzdem zubeißen, trotz Knoblauch- oder Kokosöl.“

Tabletten mit neuem Inhaltsstoff

Für die Tiere, so die Tierärtzin, gebe es Kautabletten, die wirken und zwar aus einem Grund: „Weil der Inhaltsstoff noch völlig neu ist. Dadurch gibt es noch keinen resistenten Zecken. Der Hund kann schwimmen gehen, es gibt keine Wirkungsverminderung durchs Baden. Es gibt keinen Giftkontakt für den Besitzer. Das ist auch wichtig bei Kindern, die den Hund angreifen. Es wird auch sehr gut vertragen. Und es muss auch sehr gut schmecken, weil bisher alle Hunde das freiwillig gefressen haben.“