AK kritisiert Kinderbetreuungsangebot

In Teilen der Steiermark gibt es nach wie vor kaum Kinderbetreuungsplätze, das zeigt der Kinderbetreuungsatlas, den die Arbeiterkammer am Freitag präsentiert hat. Mütter können dadurch oft nicht zurück ins Berufsleben.

In den vergangenen drei Jahren hat sich die Situation bei den Kinderbetreuungsplätzen in der Steiermark merklich verbessert. Dennoch gibt es laut Arbeiterkammer (AK) nach wie vor Gemeinden, in denen Kinderbetreuung quasi nicht vorhanden ist.

Schwierigkeiten in ländlichen Gemeinden

Der neue Kinderbetreuungsatlas wurde nach mehreren Kriterien erstellt: Hat eine Gemeinde einen Ganztagskindergarten, der mit mindestens acht Stunden offen ist? Gibt es eine Kinderkrippe für Unter-drei-Jährige? Gibt es Tageseltern und gibt es Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder? Von den 287 steirischen Gemeinden belegen 60 die höchste Qualitätskategorie. Immerhin 113 erreichten die zweitbeste Kategorie.

„Man muss schon sagen, wir haben nach wie vor 86 Gemeinden, die ausschließlich einen Halbtagskindergartenplatz anbieten. Und das sind meistens ländliche Gemeinden, wo die Frauen pendeln müssen. Da können Frauen teilweise nicht einmal Teilzeit arbeiten, weil man natürlich die Pendelzeiten mitrechnen muss“, sagt Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Referates Frauen und Gleichstellung.

Arbeitgeber rechnen Betreuung mit

„Arbeitsrechtliche Karenz geht meistens bis zum zweiten Geburtstag des Kindes. Und vor allem in ländlichen Regionen gibt es dann teilweise nicht einmal genügend Tagesmütter. Diese Frauen lösen dann das Dienstverhältnis auf und suchen nach drei oder vier Jahren wieder einen Job“, so Pöcheim.

Einen Job zu finden sei laut Pöcheim dann schwierig, weil potentielle Arbeitgeber die Kinderbetreuungspflichten mittdenken würden. „Keine Kinderbetreuung“ sei damit oft mit „kein Job“ gleichzusetzen, so die AK. Kinderbetreuung sei Gemeindeangelegenheit, heißt es. Trotz einer Förderung von Bund und Land in Höhe von rund 60 Millionen Euro, seien manche Gemeinden schlichtweg einfach nicht in der Lage die laufenden Kosten für Kinderbetreuung zu stemmen. Hier fordert die AK rasches Handeln.

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