Neue Anlaufstelle für misshandelte Pflegekinder

Die Arbeit der Opferschutzkommission ist Mitte 2013 eingestellt worden. Das Land Steiermark will jetzt wieder eine Anlaufstelle für frühere Pflegekinder eröffnen, die in ihrer Kindheit misshandelt wurden.

Ein Bericht des Ö1-Morgenjournals hat vergangene Woche eine Diskussion ausgelöst: Ein heute 51-jähriger Steirer wurde in den 1970er und 1980er-Jahren von einer früher verurteilten Straftäterin betreut. Die Pflegemutter soll die ihr anvertrauten Kinder gequält haben – mehr dazu in Amt duldete Kindsmörderin als Pflegemutter.

Hinweis:

Das Gewaltschutzzentrum in der Granatengasse 4 in Graz ist von Montag bis Donnerstag von 8.00 bis 16.00 Uhr, am Freitag von 8.00 bis 13.00 Uhr erreichbar. Die Telefonnummer lautet 0316/774199.

Land um Lösung bemüht

Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) hatte als Reaktion auf den Bericht gemeint, man werde sich um eine Lösung bemühen und wolle niemanden im Stich lassen. Am Freitag hieß es nun aus dem Büro der Landesrätin, man werde das Gewaltschutzzentrum Steiermark (GSZ) damit betrauen, etwaige Fälle zu prüfen.

Kommission bearbeitete 129 Fälle

Sollten die Fälle nicht verjährt sein, werde man bei Schadenersatzklagen behilflich sein. Bei Verjährung werde eine Clearingstelle eingeschaltet, die ebenfalls beim GSZ angesiedelt und mit unabhängigen Sachverständigen besetzt sei. Diese entscheide dann auch über die Höhe von Entschädigungen oder über die Übernahme von Therapiekosten.

Der Unterschied zur Tätigkeit der Opferschutzkommission sei, dass das GSZ unbefristet in dieser Angelegenheit tätig sei. In den zwei Jahren der Tätigkeit der Kommission habe es 129 Fälle gegeben, für die rund 840.000 Euro aufgewendet wurden.

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Landesrätin Doris Kampus im Interview mit Robert Neukirchner

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