Positive Reaktionen zu Schulautonomiepaket
Mit dem im Bildungsreformgesetz geregelten Schulautonomiepaket sollen mehrere Bereiche neu geregelt werden - zentraler Punkt des Autonomiepakets ist die Möglichkeit des Zusammenschlusses von bis zu acht Schulen in sogenannten „Clustern“ unter einer gemeinsamen Clusterleitung. So sollen etwa Ressourcen besser genutzt werden und Lehrer bei Bedarf auch an anderen Clusterschulen unterrichten - mehr dazu in news.ORF.at.
Debatte: Wie Kinder besser fördern?
In einem zweiten Teil wird die Behördenstruktur adaptiert. Demnach sollen die Landesschulräte zu Bildungsdirektionen werden. Anstatt eines amtsführenden Präsidenten bekommen sie einen Bildungsdirektor, der bestimmte Kompetenzen aufweisen muss und gemeinsam von Landeshauptmann und Bildungsministerin bestimmt wird.
Zustimmung der Eltern und Lehrer notwendig
Der große Knackpunkt waren aber zuletzt die auf Wunsch der Grünen ins Paket hineinreklamierten Modellregionen zur gemeinsamen Schule, die im ursprünglichen Entwurf nicht enthalten waren. Im Regierungsvorschlag gibt es dazu drei Vorgaben.
Bundesweit dürfen nur 15 Prozent aller Schulen die Gesamtschule erproben. Außerdem darf eine einzelne Modellregion nicht mehr als 5.000 AHS-Unterstufenschüler umfassen. Das würde etwa eine Modellregion in ganz Vorarlberg oder im ganzen Burgenland ermöglichen. Außerdem müssen an den einzelnen Standorten Lehrer und Eltern zustimmen.
„Eines der wichtigsten Reformprojekte“
Die steirische SPÖ-Bildungslandesrätin Ursula Lackner steht dem neuen Bildungspaket mehr als positiv gegenüber: „Das war eines der wichtigsten Reformprojekte der zu Ende gehenden Legislaturperiode auf Bundesebene. Ich halte es für unverzichtbar, dass wir Schulen in die Zukunft bringen - pädagogisch als auch organisatorisch. Und ich begrüße es aus ganzem Herzen, wenn diese Reform tatsächlich noch zu einer Vollendung kommt.“
APA/Erwin Scheriau
Vor allem die Möglichkeit der Clusterbildung ist für Lackner ein Meilenstein - dadurch werde den Schulen ein notwendiger Handlungsspielraum eingeräumt: „Wenn die Schulen die Möglichkeit bekommen, sich wirklich nach den Bedürfnissen auszurichten. Das ist dann von der Volksschule bis hin zur polytechnischen Schule möglich - und natürlich auch bis zur AHS und Berufsbildenden Schule. Dann ist das ein Fortschritt, dann entspricht das auch unserer Zeit, wirklich da ein eigenes Profil zu entwickeln und den Kindern in ihrer Schullaufbahn das Bestmögliche zu bieten.“
Zustimmung des Nationalrats fehlt
Für die Verabschiedung des Schulautonomiepakets fehlt aber noch die Zustimmung des Nationalrates, welcher eine Zweidrittelmehrheit benötigt. Das heißt neben den Stimmen der Regierungsparteien sind auch jene der Grünen oder der FPÖ nötig.