Trockenheit: Gefährliche Brauchtumsfeuer

Bei den Brauchtumsfeuern zur Sonnenwende ist heuer besondere Vorsicht geboten. Weil durch die Trockenheit erhöhte Waldbrandgefahr herrscht, werden die in vielen Gemeinden geplanten Brauchtumsfeuer zur Herausforderung.

Die Waldbrandgefahr wird derzeit als sehr hoch eingestuft. In besonders von der Trockenheit betroffenen Bezirken haben die Bezirkshauptmannschaften die Gemeinden daher nochmals auf die sehr kritische Situation hingewiesen. Denn die aktuelle Hitzewelle in Kombination mit der schon länger andauernden Trockenheit erfordere besondere Vorsichtsmaßnahmen bei den am Samstag stattfindenden Brauchtumsfeuern wie beispielsweise größere Sicherheitsabstände.

90 Prozent aller Waldbrände von Menschen ausgelöst

Generell sind derzeit in der ganzen Steiermark das Rauchen sowie Hantieren mit offenem Feuer, die Verwendung von pyrotechnischen Gegenständen und jegliches Feuer in allen Waldgebieten und Gefährdungsbereichen wie etwa am Waldrand verboten. Verstöße werden mit hohen Strafen geahndet. Die Bezirksverwaltungsbehörde kann Geldstrafen von bis zu 7.270 Euro oder eine Gefängnisstrafe von bis zu vier Wochen verhängen. Aus gutem Grund, denn 90 Prozent aller Waldbrände werden durch menschlichen Einfluss ausgelöst. Dazu zählen neben außer Kontrolle geratenen Feuerstellen im Wald insbesondere unachtsam weggeworfener Müll wie Glasflaschen sowie noch glühende Zigarettenstummel.

Ein Windstoß und ein Funke können reichen

In sämtlichen Bezirkshauptmannschaften sind in Absprache mit dem Referat Landesforstdirektion in der Abteilung 10/Land- und Forstwirtschaft die entsprechenden Verordnungen über das „Verbot von Feuerentzünden und Rauchen im Wald in Zeiten besonderer Brandgefahr" in Kraft. Forstreferent Herwig Schüssler von der Abteilung 10: „Diese Verordnung wurde aufgrund der extremen Trockenheit in vielen Bezirken schon im Frühjahr in Kraft gesetzt. Ich kann nur an alle appellieren, sie auch wirklich ernst zu nehmen. Eine beim Picknick vergessene Glasflasche oder eine sorglos weggeworfene Zigarette können viele Hektar Wald vernichten.“

Oft fehle das Bewusstsein wie lange glühende Gegenstände eine Gefahr darstellen können. So könne ein Windstoß Funken von einer aus dem Auto geworfenen Zigarette weitertragen oder noch Stunden nach dem Grillen wieder ein Feuer entfachen. „Grillkohle sollte daher immer mit Wasser abgelöscht oder zumindest abgedeckt werden“, appelliert Schüssler an alle Grillfreunde.

Auch nach Ende der Hitzewelle wachsam bleiben

Aber auch nach der aktuellen Hitzeperiode, die ab Mitte kommender Woche zuende gehen soll, sei es wichtig, weiter wachsam zu sein, so Schüssler. „Denn eine wirksame Durchfeuchtung des Bodens ist nicht durch ein paar Gewitter gegeben. Bei Gewitter dringt das Wasser nicht tief in den Erdboden ein, dazu braucht es länger andauernden Regen. Erst wenn der Boden wieder gut durchfeuchtet ist, wird die Brandgefahr wieder sinken“, so Schüssler.

Bislang nur kleine und rasch gelöschte Brände

Dank der vielen Freiwilligen Feuerwehren und Berufsfeuerwehren, dem hohen technischen Ausrüstungsstand, der Koordination der Landeswarnzentrale, der ausgezeichneten Zusammenarbeit mit Bundesheer und Innenministerium bei Hubschraubereinsätzen konnten die Waldbrände in der Steiermark bislang zumeist rasch gelöscht und daher klein gehalten werden.