Familienministerin besuchte Waldkindergarten

Einen umstrittenen „Waldkindergarten“ in Graz hat sich Familienministerin Sophie Karmasin am Montag angesehen: Da es kein befestigtes Haus gibt, wurde er vom Land nicht genehmigt. Karmasin kündigt Gespräche an.

Mitten in einem Wald über Graz haben sich die Naturkinder, wie sich die Gruppe nennt, niedergelassen. Anstatt eines regulären Kindergartens bieten sie nun offiziell flexible Stunden- oder Tagesbetreuung im Wald an.

Waldkindergarten

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„Wir sehen uns als spielzeugfreie Einrichtung - da gibt es keine vorgefertigten Materialien. Die Kinder müssen sich in ihrem Spiel alle Gegenstände suchen, die sie für dieses Spiel brauchen - und müssen sehr kreativ werden. Das erfordert eine sehr hohe Eigenleistung“, erklärt Naturkinder-Leiter David Ubuk Kislinger.

Draußen bei Regen und Schnee

Dabei sind die Kinder immer im Wald - auch bei Regen und Schnee, auch bei tiefen Temperaturen - ein Grund, warum das Land Steiermark den Kindergarten nicht genehmigte.

Waldkindergarten

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Für den Leiter unverständlich, denn das Konzept sei aus Skandinavien erprobt - „das gehört einfach dazu. Es gibt sehr gute Outdoor-Kleidung, die die Kinder anhaben können. Der andere Aspekt ist einfach der, dass man damit umgehen lernt, dass es kalt ist“.

Sendungshinweis:

„Steiermark heute“, 26.6.2017

„Sollte man schon ermöglichen“

Familienministerin Karmasin schien das Konzept bei ihrem Besuch am Montag interessant zu finden. Die Entscheidung der Genehmigung liege allerdings beim Land.

Waldkindergarten

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Nun kündigte Karmasin Gespräche über die Zukunft der Naturkinder an, denn: „Ich glaube, wenn gewisse Grundprinzipien der Qualität gewährleistet sind, sollte man das schon ermöglichen. Ich weiß nicht, ob es notwendig ist, den Raum als oberstes Qualitätsprinzip zu definieren, sondern eher die pädagogische Qualität - und man sieht, die Kinder haben unglaublichen Spaß.“

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