Fünf Jahre Antidiskriminierungsstelle Steiermark
Ob Benachteiligungen wegen des Alters, des Geschlechts, der Herkunft oder Mobbing am Arbeitsplatz - Diskriminierung hat viele Seiten, gegen die das steirische Diskriminierungsamt vorgeht.
Diskriminierung als fragwürdiger Trend
Insgesamt 3.100 Fälle bearbeiteten die sechs Mitarbeiter der Antidiskriminierungsstelle in den vergangenen fünf Jahren - in rund 60 Prozent der Fälle konnte man eine Lösung erzielen, etwa in der Form, dass sich der Täter entschuldigte, so Daniela Grabovac, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle; vor Gericht seien nur 18 Fälle gelandet.
5 Jahre Antidiskriminierungsstelle Steiermark hier eine Bilanz. Mehr Informationen gibt es auf www.zeigdeigesicht.at ! #zeigdeingesicht
Posted by Zeig dein Gesicht gegen Diskriminierung on Samstag, 17. Juni 2017
Unter dem Motto „Zeig dein Gesicht“ wolle man Haltung zeigen - denn Diskriminierung nehme zu, sagt Grabovac: „Soweit wir das miterleben, ist sogar der generelle Trend dazu, dass man für Diskriminierung ist, dass man das cool und hip findet. Und deswegen wollten wir aufzeigen, wie wichtig es für eine Gesellschaft ist, dagegen aufzustehen und für ein gedeihliches Miteinander einzustehen.“
Zahlreiche Meldungen betreffen Hasspostings
Besonders viele Meldungen gibt es bei der Antidiskriminierungsstelle derzeit wegen Hasspostings im Internet - sowohl in öffentlich zugänglichen Foren als auch in geschlossenen Whatsapp-Gruppen, sagt Daniela Grabovac. Seit Mitte April gibt es eine eigene App, über die man Hasspostings einfach melden kann - mehr dazu in Neue App kämpft gegen Hasspostings (18.4.2017).
APA/dpa/Oliver Berg
„Diese App ist Mitte April eingeführt worden, und bis Mitte Juni hatten wir fast 800 Hasspostings gemeldet. Man merkt einen unglaublicher Zuspruch der Bevölkerung, etwas dagegen tun zu wollen, zivilcouragiert aufzutreten. Es entlädt sich ja sehr viel gegen Migrantinnen, Frauen, Homosexuelle - man pickt sich sozusagen schwächere Gruppen heraus, um dagegen vorzugehen.“ Der Großteil der Verfasser dieser Postings werde angezeigt, so Grabovac.
Seit den Flüchtlingsströmen im Herbst 2015 würden auch Beleidigungen im öffentlichen Raum wie im Park, in der Straßenbahn oder im Bus zunehmen. Oft reiche schon ein arabisches Aussehen, um als vermeintlicher Flüchtling beschimpft zu werden.
Link:
Antidiskriminierungsstelle Steiermark (Zeig dein Gesicht)