Formel 1 in Spielberg: Hautnah an den Stars

Die Formel 1 ist zurück in Österreich, und sie bietet in Spielberg heuer mehr denn je „Motorsport zum Anfassen“. Dementsprechend sind auch so viele Fans wie seit Jahren nicht mehr mit dabei beim Großen Preis von Österreich.

Die rückläufigen Besucherzahlen in den vergangenen beiden Jahren erklärt sich für Red-Bull-Berater Helmut Marko auch mit den unter Bernie Ecclestone noch bestehenden Hürden für Veranstalter: Man habe tendenziell das Gefühl gehabt, Ecclestone wolle die Fahrer eher von den Fans abschirmen, dadurch sei ein erfolgreiches Marketing viel schwieriger gewesen.

„Wir haben Ideen gehabt, die nicht durchführbar waren, weil sie einfach verhindert wurden“, sagte Marko, „hier ist Liberty, der neue Eigentümer, wesentlich großzügiger und auch interessiert, dass das Publikum wieder näher an das ganze Geschehen rankommt und dass über drei, vier Tage auch diverse andere Aktivitäten geboten werden“. Das habe sich auch schon bei den bisherigen acht WM-Läufen gezeigt: „Das sind echt Profis, und die wissen, dass die Show besser werden muss.“ - mehr dazu in Spielberg-GP auf der Überholspur (sport.ORF.at)

Hautnah an den Stars

Ein Highlight war etwa der öffentliche Pit Lane Walk am Donnerstag, wo es auch Autogrammstunden der Teams in der F1-FanZone gab.

Freitag und Samstag gibt es eine Motorbike-Stuntshow, am Samstag und Sonntag defilieren die Fahrer auf dem Styrian Green Carpet vor dem Welcome Center. Red Bull Racing, Mercedes und Ferrari veranstalten ihre Autogrammstunden am Samstag.

Mit dem Safety Car um den Ring rasen

Über ein Ö3-Gewinnspiel wurde ein Fan ermittelt, der nach dem Rennen die Zielflagge schwenken darf, Bernd Mayländer wiederum rast mit glücklichen Gewinnern, die unter allen Ticketbesitzern ermittelt werden, im Safety Car über den Ring. Auch für die jungen Racing-Fans ließ sich das Projekt Spielberg etwas einfallen: Zur Pilotenparade vor dem Start des Rennens werden rund 20 Kinder die Stars begleiten.

Marko richtete den neuen Machthabern im Formel-1-Zirkus großes Lob aus. „Der Marketing-Mann von Liberty (Sean Bratches, Anm.) war hier, wir haben ihm eine Liste von Ideen präsentiert, und innerhalb von einer Stunde oder halben Stunde waren alle zehn Punkte abgehakt.“ Viele dieser Punkte sind zwar nicht gänzlich neu, bei einigen wurde jedoch die Zuschauerfreundlichkeit verbessert.

„Es sind die Fahrer für längere Zeit für Autogrammstunden verfügbar“, nannte Marko ein Beispiel. Auch das Legendenrennen mit Gerhard Berger, Mark Webber, Dieter Quester, Marko und Co., das diesmal mit historischen Le-Mans-Boliden aufwartet, hat einen besseren Zeitrahmen und bietet den Fans noch mehr Zugang: „Jeder wird die Autos nicht nur anschauen, sondern auch angreifen können“, sagte der Le-Mans-Sieger von 1971, der einen Porsche 917K lenken wird, „allerdings nicht meinen, mit dem ich gewonnen habe. Der ist zu heilig und zu wertvoll“.

Von der EAV bis zu Passenger

In den Rahmenbewerben sind auch Rennen der Formel 2, der GP3 und des Porsche Supercup zu sehen. Im Konzertprogramm ist der Freitag mit Auftritten von Opus, der EAV oder den aktuellen Hitparadenstürmern Seiler & Speer der Österreicher-Tag, der Samstag ist für die internationalen Acts Passenger, Madcon und Roosevelt reserviert.

„Die Formel 1 geht wieder in die richtige Richtung“

Red Bull und das Projekt Spielberg liegen mit ihrem Ansatz, möglichst nahe beim Zuschauer zu sein, auf einer Wellenlänge mit Liberty Media, kann man Marko entnehmen: „Es ist nicht mehr ein von oben herab oktroyiertes Geschehen, sondern es ist ein Miteinander“, erklärte der Ex-Rennfahrer. „Man denkt permanent nach, wie man den Sport öffnen kann, und es kommen von Rennen zu Rennen neue Ideen. Ich glaube, dass dadurch die Formel 1 wieder in die richtige Richtung geht.“

Baku für Vettel und Hamilton abgehakt

Aus sportlicher Sicht hat das WM-Spitzenduo Sebastian Vettel und Lewis Hamilton vor dem Grand Prix von Österreich das Kriegsbeil nach dem Vorfall in Baku endgültig begraben. „Das war falsch“, entschuldigte sich der Deutsche am Donnerstag noch einmal für seinen Rempler gegen den Briten. Auch für seinen englischen Mercedes-Konkurrenten ist die Sache damit vom Tisch - mehr dazu in WM-Spitzenduo begräbt Kriegsbeil (sport.ORF.at). Ein Gastgeschenk für die Formel-1-Piloten kommt übrigens aus Salzburg: Jeder Fahrer bekommt einen in Handarbeit Federkiel-bestickten Gürtel mit seinen Initialen - mehr dazu in Federkiel-Stickerei für Formel-1-Piloten (salzburg.ORF.at).

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