Pilotversuch für tägliche Turnstunde startet

Nach jahrelanger Dikussion wird es jetzt mit der täglichen Turnstunde ernst: In der Steiermark beginnt ab dem nächsten Schuljahr ein Pilotversuch, an dem sich elf Schulen beteiligen werden.

Offiziell wird die tägliche Turnstunde „Tägliche Bewegungs- und Sporteinheit“ genannt, an dem Pilotversuch nehmen 35 Klassen aus zehn Volksschulen und einer Neuen Mittelschule teil.

„Für Sport und Bewegung begeistern“

Grundlage ist das Projekt „Bewegungsland Steiermark“, das laut Sportlandesrat Anton Lang (SPÖ) in der Steiermark seit Jahren erfolgreich läuft: „Im Jahr werden da mehr als 30.000 Schüler von Trainern aus den lokalen Sportvereinen betreut, und sie werden für den Sport und für die Bewegung begeistert.“ Der Pilotversuch soll nun daran anknüpfen.

Fünf Stunden Sport pro Woche

900 Schüler machen in der ersten Phase mit. Bei ihnen wird das Bewegungspensum auf fünf Stunden pro Woche erhöht; die Extra-Stunden werden vom Bund finanziert, sogenannte Bewegungscoaches der drei Sportdachverbände ASKÖ, ASVÖ und Sportunion werden sie unter Einbindung der steirischen Vereine in den Schulen halten. „Wie diese Schulen das machen, obliegt den Schulen in einem autonomen Verfahren. Die Schulen können sich selbst aussuchen, ob sie in einer Randstunde partizipieren oder das am Vormittag machen“, sagte Pflichtschulinspektor Harald Schwarz.

Einigkeit herrschte bei der Präsentation des Pilotprojekts am Donnerstag über die Wichtigkeit der täglichen Bewegungseinheit. Bildungslandesrätin Ursula Lackner (SPÖ) verwies dabei auf die Bedeutung von Bewegung: Das Gehirn werde angeregt, es gehe um kognitive Ausbildungen und motorische Fähigkeiten. Der Grazer Sportstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) ergänzte, dass Studien zeigen würden, dass nach der dritten Schulstunde die Konzentrationsfähigkeit steil bergab gehe; nur zehn Minuten Bewegung würde die Konzentrationsfähigkeit wieder steigern, so Hohensinner.

Zehn Volksschulen und eine NMS nehmen teil

Graz hat mit den drei Volksschulen Karl Morre, Neufeld und Andritz und acht Klassen den größten Anteil am Pilotprojekt - der Rest der teilnehmenden Schulen ist über das ganze Land verteilt: So nehmen auch die Volksschulen Leibnitz, Spielfeld/Straß, Allerheiligen, Veitsch, Turnau, St. Lorenzen und Wartberg sowie die Neue Mittelschule Straden an dem Pilotversuch teil. Um zu wissen, ob der Pilotversuch erfolgreich ist, wird er wissenschaftlich begleitet und ausgewertet.

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