Gelassene Reaktionen auf Eurofighter-Aus

Ab 2020 sollen die Eurofighter ausgemustert werden - das gab Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am Freitag bekannt. In und um Zeltweg - wo die Flugzeuge stationiert sind - ist man betont gelassen.

Eurofighter

APA/Herbert Neubauer

Debatte: Wie dringend braucht Österreich Kampfjets?

Verteidigungsminister Doskozil hat am Freitag den Weg für den Umstieg auf eine neue Flotte von Kampfflugzeugen geebnet: „Das neue Konzept zur aktiven Luftraumüberwachung ist im Vergleich zur Fortführung des Status quo kostengünstiger und militärisch effektiver.“ Ab 2020 sollen die Eurofighter schrittweise ausgemustert werden. Auf welches Modell man umsteigen will, ist aber noch unklar - mehr dazu in Aus für Eurofighter beschlossen (news.ORF.at).

„Standorte sollen erhalten bleiben“

Die Eurofighter sind am Fliegerhorst Hinterstoisser in Zeltweg stationiert, und auch für seinen Nachfolger kommen eigentlich nur zwei Standorte in Frage - neben Zeltweg noch Linz-Hörsching. Günther Tafeit, steirischer Personalvertreter der Landesverteidigung und Vorsitzender des Betriebsausschusses am Fliegerhorst Hinterstoisser, befürchtet jedenfalls keine Auswirkungen: „Die Standorte sollen erhalten bleiben, was natürlich unsere primäre Aufgabe ist, Erhalt und Ausbau unserer Arbeitsplätze. Natürlich heißt das Aus bei unseren Kollegen auch eine Träne in den Augen, weil doch sehr viel Herzblut in der Ausbildung und Wartung der Eurofighter steckt.“

Insgesamt hängen direkt und indirekt rund 1.500 Arbeitsplätze an den Eurofightern in Zeltweg, sagt Tafeit: „Nachdem ja das System Aktive Luftraumüberwachung außer Streit steht, sehe ich für die Arbeitsplätze keine wirkliche Sorge.“ Auch der Bürgermeister von Zeltweg, Hermann Dullnig (SPÖ), ist optimistisch: „Ich glaube, dass der Bestand der Luftraumüberwachung wieder über Zeltweg und über Hörsching läuft.“

Was kommt wann?

Ab 2020 sollen die 15 Eurofighter schrittweise ausgemustert werden; das Bundesheer wird dann gleichzeitig auf neue Jets umsteigen - dieser Umstieg könnte innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein. Die eigentliche Eurofighter-Nachfolge wird zwar erst geregelt, Tafeit sieht aber nur zwei Möglichkeiten: „Durch den Ausstieg vom System Eurofighter würden sich meiner Meinung nach ohnehin nur eine F-16 bzw. ein Saab Gripen anbieten.“

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