Weniger Insolvenzen im ersten Halbjahr

Gute Nachrichten gibt es aus der steirischen Wirtschaft: Laut den Kreditzschutzverbänden sanken die Firmeninsolvenzen von Jänner bis Juli um 15 Prozent, und bei den Privatinsolvenzen ist der Rückgang sogar noch stärker.

Im Bundesländervergleich liegt die Steiermark, was den Rückgang an Insolvenzen betrifft, mit insgesamt -21,9 Prozent auf dem zweiten Platz hinter dem Burgenland (-23,6 Prozent). Laut der aktuellen Insolvenzstatistik sanken die Privatkonkurse in der Steiermark in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres um mehr als ein Fünftel, im Juni sogar um die Hälfte.

Starker Anstieg der Privatinsolvenzen erwartet

Bei den Kreditschutzverbänden geht man davon aus, dass viele auf das neue Privatkonkursgesetz warten, das im November in Kraft treten soll - mehr dazu in Schuldnerberatung kämpft gegen Mindestquote (4.1.2017). Unter anderem würde damit die Entschuldungsdauer auf fünf Jahre verkürzt, und auch die zehnprozentige Mindestquote, die der Schuldner bisher zu erfüllen hatte, um eine Entschuldung zu erreichen, soll entfallen. Die Kreditschutzverbände rechnen daher mit einem starken Anstieg der Privatinsolvenzanträge im zweiten Halbjahr.

Bau, Handel, Gastronomie betroffen

Insgesamt gab es in der Steiermark heuer im ersten Halbjahr 671 Insolvenzen, Firmen und Privatinsolvenzen - um 13,3 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres; trotz dieser Abnahme schlittern aber hierzulande weiterhin 13 Firmen und 13 Privatpersonen pro Woche in die Insolvenz. Bei den Firmeninsolvenzen waren die Baubranche gefolgt vom Handel und der Gastronomie am stärksten betroffen.

Dennoch überwiegt der Optimismus: Mehr als 30 Prozent der Unternehmen rechnen mit steigenden Umsätzen - das Geschäftsklima sei laut Creditreform so gut wie seit 2012 nicht mehr. Dahinter stecken starke Exporte, weiterhin niedrige Finanzierungskosten und eine gute Kauflaune der heimischen Konsumenten.

Summe der Passiva mehr als halbiert

Auch Großinsolvenzen blieben heuer in der Steiermark bislang aus, weshalb sich die Summe der Passiva mehr als halbierte. Die meisten Dienstnehmer - nämlich 70 - waren von der Insolvenz der Eisenhof Liezen Gmbh betroffen - mehr dazu in Eisenhof Liezen schließt endgültig (6.7.2017). Die Durchschnittsverschuldung in der Steiermark liegt laut Statistik bei knapp 139.000 Euro.

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