Forschung & Entwicklung: Steiermark weiter top

Seit Jahren hat die Steiermark die höchste Forschungs- und Entwicklungsquote in Österreich und eine der höchsten in Europa. Eine aktuelle Studie bestätigt das - zeigt aber auch in einigen Bereichen Aufholbedarf auf.

Fast 4,9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes werden in der Steiermark in Forschung und Entwicklung investiert. Um zu messen, was diese hohe Quote bringt, gaben Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung gemeinsam bei Joanneum Research eine Studie in Auftrag.

„Eine der innovativsten Regionen in Europa“

Diese bestätigt, dass die Steiermark zu den europäischen Top-Regionen gehört: „Der Aufholprozess ist abgeschlossen: Die Steiermark ist eine hochentwickelte europäische Industrieregion und eine der innovativsten Regionen in Europa“, sagt Eric Kirschner von Joanneum Research.

Mit Aufholbedarf in einigen Bereichen

Allerdings zeigt der Vergleich mit den Top-Regionen aus Europa, dass die Steiermark in einigen Bereichen sehr wohl noch Aufholbedarf hat. Diesen sieht auch Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP): „Die Studie bestätigt uns dahingehend, dass wir in der Steiermark auf einem sehr guten Weg sind, und wir haben auch einige Dinge aufgezeigt bekommen, wo wir noch mehr Kraft hineinlegen müssen. Das wäre der Bereich Fachkräfte oder aber auch der Breitbandausbau, wo wir in der Steiermark da und dort noch nachschärfen müssen.“

Gerade der Breitbandausbau sei besonders wichtig für den Forschungs- und Innovationsstandort Steiermark, und auch die Verkehrsanbindungen seien im internationalen Vergleich nicht optimal - das liege laut Studienautor Kirschner aber auch an den geographischen Voraussetzungen der Steiermark.

Auch Klein- und Mittelbetriebe weltweit führend

Besonders positiv sei, dass die Steiermark beim lebenslangen Lernen an der Spitze liegt: Mehr als 13 Prozent nützen Weiterbildungsangebote. Auch gehen steirische Unternehmen überdurchschnittlich viele Kooperationen ein, und laut Wirtschaftskammer-Präsident Josef Herk sind Forschung und Entwicklung nicht nur Themen für große Unternehmen: „Mittlerweile gibt es einige Klein- und Mittelunternehmen in der Steiermark, die mit ihren Produkten und Dienstleistungen Weltmarktführer sind, das macht uns sehr stolz und zeigt uns auch, dass wir hier auf dem richtigen Thema drauf sind.“

Zwei Mrd. Euro für Forschung und Entwicklung

Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung, spricht von knapp zwei Mrd. Euro, die steirische Unternehmen in Forschung und Entwicklung investieren: „Als direkter Output sind mehr als 30.000 Beschäftigte und mehr als 2,2 Mrd. Euro Wertschöpfung, und davon rund 50 Prozent für die Steiermark.“

Besonders intensiv werde in den Bereichen Kraftfahrzeugbau (37,1 Prozent der Bruttowertschöpfung), Elektronik (27,4 Prozent), Elektrotechnik (26,7 Prozent), Maschinenbau (14 Prozent) und Kunststofftechnik (10,9 Prozent) investiert, zeigt die am Dienstag präsentierte Studie.

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