Ausländisches Geflügel: Kennzeichnung gefordert

Ausländisches Geflügel aus Billigproduktionsländern und fehlende Kennzeichnungspflicht in Gastronomie und Hotellerie machen den heimischen Geflügelzüchtern zu schaffen. Sie fordern österreichische Standards – oder Pönalen.

In der Steiermark gibt es in 150 Betrieben drei Millionen Mastplätze für Hühner. Das heißt, man könnte den Bedarf an Hühnerfleisch in der Steiermark mit heimischen Hühnern abdecken. Trotzdem greifen immer mehr Hotel- und Gastronomiebetriebe auf ausländisches Geflügelfleisch zurück, kritisiert Anton Koller, Geschäftsführer der steirischen Geflügel- Zucht- und Wirtschaftsgenossenschaft.

Huhn

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Auf den heimischen Tellern landen immer mehr Hühner aus dem Ausland: Einerseits ist ausländisches Geflügel aufgrund der niedrigeren Produktionsstandards billiger, andererseits fehlt es vor allem in der Gastronomie und Hotellerie an der Kennzeichnungspflicht.

Österreichische Standards gefordert

Grund dafür ist der Preis. Während es beispielsweise in Brasilien Hühnerfarmen mit bis zu zwei Millionen Hühnern gibt, haben steirische Hühnerbauern im Schnitt 20.000 Tiere. Außerdem gibt es in Österreich in der Geflügelproduktion weltweit die strengsten Tierschutzbestimmungen.

Koller fordert daher auch in der Hotellerie und Gastronomie eine Kennzeichnungspflicht für ausländisches Geflügel. „Bei Wein oder Käse ist man oft stolz darauf, dass man ausländische Produkte hat und hier beim Geflügel will man es verheimlichen“, so Koller. Es liege an der Politik, zumindest bei Importen österreichische Standards einzufordern. Außerdem sollen Geldstrafen aufgeschlagen geben, wenn die Richtlinien nicht eingehalten werden.

Strafzahlungen sollen an heimische Züchter gehen

Dass durch die Strafen eingenommene Geld sei dann in Form von Förderungen an heimische Produzenten weiterzugeben. „Man könnte damit einfach gegenfinanzieren. Man könnte heimische Stallbauten oder die hohen Tierschutzstandards fördern“, so Koller. Damit wären heimische Produzenten leichter wettbewerbsfähig, man könnte am österreichischen Markt wieder Terrain gewinnen und die Eigenversorgung nach oben steigern, so Koller.

Bio Hühnerstall

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In Österreich gelten strengste Tierschutzbestimmungen für Geflügel

Das wäre wünschenswert und vorteilhaft für Produzenten und Konsumenten, da die Qualität bei heimischem Geflügel in Ordnung sei. Positiv beurteilt Koller daher auch die „Federführend Kampagne“ der AMA. Dort wird in Inseraten, Radio- und TV-Spots auf die hohen Standards von heimischem Geflügelfleisch hingewiesen.

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