Höchstes steirisches Bauwerk wird abgetragen

Das derzeit noch höchste Bauwerk der Steiermark wird dem Erdboden gleichgemacht. Der Verbund beginnt mit dem Abbruch des 175 Meter hohen Kamins beim stillgelegten Fernheizkraftwerk Werndorf.

Nach dem von einer Panne begleiteten Abriss des 180 Meter hohen Kamins beim Kraftwerk Voitsberg im Jahr 2015 gilt jetzt der 175 Meter hohe Rauchfang beim Fernheizkraftwerk Werndorf südlich von Graz als das höchste Bauwerk der Steiermark. Doch bald ist auch dieser Geschichte: Der Verbund wird den rund 500 Tonnen schweren Gittermast mit den Kaminrohren in den kommenden Wochen stückweise abtragen.

Fernheizkraftwerk Werndorf

Das mittlerweile stillgelegte Werk mit dem markanten Stahlgerippe hatte seit den späten 1960er Jahren die Region im Süden der steirischen Landeshauptstadt geprägt und war jahrzehntelang für die Fernwärmeversorgung in Graz im Einsatz.

Sprengen nicht möglich

Eine besondere Herausforderung ist der Rückbau des Kamins. Ein Sprengen ist aufgrund umliegender Gebäude, Straßen, Freileitungen und Schaltanlagen nicht möglich. Daher muss der Gittermastverband mit einem der größten Raupenkräne Europas Stück für Stück abgetragen werden. Neben dem Kamin müssen auch die sechs Großtanks mit einem Fassungsvermögen von zusammen 200.000 Tonnen Heizöl abgetragen werden.

Kran bei Kamin Werndorf

Verbund

Kran steht

Der Kran wurde bereits in 40 Einzeltransporten nach Werndorf geliefert und neben dem Kraftwerk auf einem verdichteten Boden zusammengebaut.

Areal wird wieder Wiese

Nach Ende dieser Arbeiten soll nur noch eine Wiese übrig bleiben, teilte der Verbund mit.

Aus Sicherheitsgründen ist der nahe vorbeiführende Murradweg R2 zwischen Werndorf und Wildon auf einer Länge von etwa zweieinhalb Kilometern während der Bauarbeiten gesperrt. Eine Umleitung wurde eingerichtet. Bis Ende September sollte der Radweg jedoch wieder wie gewohnt befahren werden können.

Rangliste ändert sich

Nach dem Rückbau des Kamins in Werndorf wird künftig der ebenfalls 175 Meter hohe und 2012 errichtete Kamin des benachbarten Gas- und Dampfkraftwerks in Mellach das höchste Bauwerk der Steiermark sein. Den zweiten Rang übernimmt der Sendemast in Dobl mit 156 Meter Höhe, gefolgt vom Kamin der RHI in Trieben (140 Meter) und dem Kamin in Leoben-Donawitz (115 Meter). Die Herz-Jesu-Kirche in Graz ist künftig mit 110 Metern das fünfthöchste Bauwerk der Steiermark und zugleich das höchste in Graz. Das aktuell höchste Gebäude Österreichs ist der Donauturm in Wien mit 252 Metern Höhe.

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