Hepatitis: Immer noch tausende Fälle

Hepatitis gilt als Reisekrankheit - stecken sich viele Österreicher doch im Urlaub an. Doch trotz Impfempfehlung und Impfplan gibt es tausende Betroffene. Dazu kommt: Derzeit gibt es in der Steiermark keinen Impfstoff gegen Hepatitis A.

Weltweit sind rund 180 Millionen Menschen mit Hepatitis infiziert. Die Dunkelziffer kann weit höher liegen. Hepatitis B ist eine der größten Seuchen weltweit, etwa 380 Millionen Menschen leiden daran.

Verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser - in vielen Ländern sind die hygienischen Bedingungen alles andere als gut und gesund. Die Folge für Reisende kann sein, dass sie Krankheiten mit nach Hause nehmen. Hepatitis A kann schon durch das Berühren von verschmutzten Gegenständen wie Türgriffen, Wasserhähnen oder Gläsern übertragen werden. Die Symptome treten oft erst Wochen später auf.

Trotz Impfempfehlung viele Betroffene

Die Welt-Gesundheitsorganisation WHO hat bereits 1999 - also vor 18 Jahren - die Empfehlung ausgegeben, sich gegen Hepatitis A und B impfen zu lassen. Durch die vorbeugende Impfung kann ein Ausbrechen der Lebererkrankung verhindert werden. Trotzdem sind in Österreich laut der Hepatitis-Hilfe Österreich bis zu 40.000 Menschen betroffen.

Im Impfplan

Vorbeugen könne sowohl bei Hepatitis A, als auch bei Typ B eine Impfung, sagte Peter Fickert, Leiter der klinischen Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie am LKH Graz: „Impfungen gegen Hepatitis A und B sind Teil des österreichischen Impfplans - und meiner Meinung nach sehr wichtig.“ Allerdings Impfstoffe gegen Hepatitis A sind derzeit in der Steiermark nicht erhältlich - mehr dazu in Viele Impfstoffe derzeit nicht erhältlich (22.7.2017).

Behandlung „medizinische Erfolgsgeschichte“

Gegen Hepatitis C konnte noch kein Impfstoff entwickelt werden. Dieser Typ sei aber - so wie auch Typ B - gut behandelbar, so der Hepatologe: „Die Behandlung der Hepatitis C ist eine enorme medizinische Erfolgsgeschichte. In den 1980er- und 1990er-Jahren lagen die Erfolgsraten bei 15, 20 Prozent Geheilter, heute steht die Heilungsrate bei mehr als 95 Prozent.“

Wunsch: Niedergelassene sollen Behandlung anbieten

Fickert wies aber auch darauf hin, dass der Zugang zu dieser Behandlung schwierig ist. Derzeit gibt es in Österreich nur wenige Stellen, die eine solche anbieten dürfen. Der Hepatologe plädiert dafür, dass künftig vermehrt auch niedergelassene Fachärzte für Gastroenterologie und Hepatologie eine solche Behandlung anbieten dürfen.

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