Neue Euphorie im steirischen Damen-Fußball
Wenn Frauen Sport ausüben, sind Sexismus, mangelnder Respekt und abfällige Kommentare von Männern oft ständige Begleiter - und so verwendet die Gleichbehandlungsbeauftragte des Landes Steiermark, Sabine Schulze-Bauer, ganz bewusst eine „männliche“ Formulierung: „Ich finde es toll, dass die Frauen da sozusagen ihren Mann stehen.“
„Mehr Selbstbewusstsein - nicht nur im Sport“
Schulze-Bauer erhofft sich durch die gezeigten Leistungen auch positive Auswirkungen über den sportlichen Bereich hinaus: „Ich glaube schon, dass die Frauen dadurch mehr Selbstbewusstsein bekommen - nicht nur im Sport -, und dass sie mehr Respekt vom männlichen Geschlecht bekommen, nicht nur von sportlicher Seite, sondern in allen Lebenssituationen.“
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„Das ist ein Thema, das ja immer präsent ist. Dass Frauen oder Mädchen die gleiche Berechtigung haben müssen, in unserer Gesellschaft etwas auszuüben. Das ist das Interessante, dass man mit Frauen- und Mädchenfußball für diese Gleichberechtigung kämpfen kann“, betont auch Doris Seybold vom steirischen Fußballverband.
Unterstützung der männlichen Kollegen
In der Steiermark ist derzeit Sturm Graz das Maß der Dinge im Frauenfußball - im Vorjahr nahm man zum ersten Mal an der Champions League teil. Für Mario Karner, Leiter der Sektion Frauenfußball bei Sturm, ist auch die Unterstützung der etablierten männlichen Kicker ganz wesentlich.
„Wenn man sieht, wie die mitfiebern, wie die Kommentare sind, wie die Botschaften sind - alles ganz ehrlich und herzlich. Sei es der Sebastian Prödl, Stefan Maierhofer, Zlatko Junuzovic oder David Alaba. Sie fiebern alle mit, und das trägt dann in der Gesellschaft natürlich sehr positiv nach“, betont er.
3.500 Fußballerinnen kicken in der Steiermark
3.500 aktive Fußballerinnen gibt es derzeit in der Steiermark. Die Ausbildung der Mädchen erfolgt in 250 Vereinen vorwiegend gemeinsam mit den Burschen - was auch Vorteile habe, so Seybold. Aber - „manchmal haben die Vereine noch eine antiquierte Haltung gegenüber dem Frauenfußball. Sie begrüßen es zwar, aber wenn es um die Umsetzung geht, scheitert es.“
Das soll sich ändern: Ein spezielles Mädchenförderkonzept soll die Vereine animieren, mehr reine Mädchen- und Frauenteams zu bilden. Die Euro-Erfolge werden hoffentlich ein anderer wichtiger Anreiz dafür sein.