Sankt Lorenzen: Fünf Jahre nach der Mure
Im Juni 2012 hatte es damals schon Hochwassereinsätze in Trieben und Gaishorn gegeben - am 21. Juli kam es dann es zu einer der größten Schlammkatastrophen der Steiermark: Gegen 5.00 Uhr früh überrollte eine zehn Meter hohe Mure den Ortskern von St. Lorenzen im Paltental – mehr dazu in Teile von St. Lorenzen bleiben Sperrgebiet (23.7.2012).
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60 Gebäude wurden zum Teil gänzlich zerstört, 240 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben. Rund 400 Soldaten des Bundesheers, Feuerwehrleute und freiwillige Helfer waren damals wochenlang mit den Aufräumarbeiten beschäftigt – mehr dazu in Unwetter: Heer leistete schon 75.000 Stunden (6.8.2012).
15 Millionen Euro für Schutzbauten und Infrastruktur
Was folgte, war eine breite Diskussion über den Hochwasserschutz im Land. Allein in der Gegend von Sankt Lorenzen wurden 15 Millionen Euro in Schutzbauten und Infrastruktur investiert, „enorm viele Brücken hergestellt - und jetzt die großen Projekte mittels Lawinen- und Wildbachverbauung der Experten; das sind die Maßnahmen am Sankt Lorenzer Bach und am Schwarzenbach“, erklärt St. Lorenzens Bürgermeister Helmut Schöttl.
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Bei einem Unwetter im Vorjahr hätten sich diese Schutzbauten bereits bewährt, ergänzt der Bürgermeister. Generell wird der Schutz vor Hochwasser in der Steiermark groß geschrieben - das Land investiert jährlich 50 Millionen Euro. In der gesamten Steiermark gibt es derzeit 150 Hochwasserrückhaltebecken in gefährdeten Gebieten. Gebaut wird derzeit an 13 verschiedenen Standorten, darunter etwa in Leoben oder Kapfenberg.
„Haben massiv zu investieren“
Der für Hochwasserschutz zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) betont: „Die Menschen leben natürlich auch aus zum Teil verfehlten Raumordnungspolitiken der letzten Jahrzehnte, des letzten Jahrhunderts in der Nähe solcher Gefährdungsgebiete. Daher haben wir hier massiv in den Hochwasserschutz zu investieren. Aber für die Zukunft selbstverständlich in eine konsequente Raumordnung und in einen noch viel stärkeren Klimaschutz“ - vor allem in puncto Mobilität, Industrie und Wohnbau.